Travemünder Hafenbahnhof: Blick hinter die Kulissen

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Mehr als 100 Besucher im Hafenbahnhof
Jetzt hatte Eigentümer Benoit zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Und das Interesse war riesig: Mehr als 100 Besucher kamen am Sonnabendvormittag, um sich ein Bild vom Stand der Arbeiten zu machen. Architekt Thomas Schröder-Berkentien gab einen kleinen Einblick in die Geschichte des 1918 fertiggestellten Gebäudes, ermunterte zu Vorschlägen für die künftige Nutzung und stellte sich den Fragen der Besucher.

Dabei musste er sich auch Kritik anhören. „Wie lange sollen die Arbeiten denn noch dauern? Der Baulärm ist manchmal unerträglich. Und warum gibt es kein Konzept?“, fragte eine Travemünderin, die direkt gegenüber vom Bahnhof wohnt. Jörg Krischak aus Lübeck sprach dagegen. „Was hier gemacht wird, ist besser, als eine Bauruine stehenzulassen. Es verdient große Anerkennung, dass jemand mit so großer Energie und Sorgfalt hier eingestiegen ist“, sagte der 65-Jährige, der vor 50 Jahren eine Ausbildung zum Bundesbahnassistenten begann und im Hafenbahnhof Fahrkarten verkaufte und das Gepäck abfertigte.

Travemünder erinnert sich an Arbeitsplatz Hafenbahnhof
Auch Gert-E. Thalau aus Travemünde kennt den Hafenbahnhof wie seine Westentasche, denn er arbeitete dort von 1960 bis 1963 als Bundesbahnassistent. „Es ist gut, dass nun etwas passiert und vor allem, dass die Bevölkerung dazu gefragt wird“, sagte der 86-jährige Hobby-Eisenbahnhistoriker aus Travemünde. Ortsratsvorsitzender Gerd Schröder (CDU) kann sich eine Markthalle im Bahnhofsgebäude vorstellen, mit einem bunten Sortiment und kleiner Gastronomie. Wolfgang Hovestädt, ehemaliger Vorsitzender der Kulturbühne Travemünde, hat die Hoffnung aufgegeben, im Hafenbahnhof wieder Veranstaltungen durchführen zu können. Auch gelegentliche Gastspiele von Künstlern oder Musikern schließe er aus: „Das wäre ein viel zu großer technischer Aufwand. Außerdem braucht es dazu einen langen Vorlauf.“

Anregungen für eine künftige Nutzung des Gebäudes können per Mail an den Architekten gerichtet werden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Wer sich selbst für eine Nutzung interessiert, kann die Immobilienverwaltung unter der E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! kontaktieren.