× Was die Priwallbewohner betrifft ...

Schlechte Karten für Hollesens Hotel

4 Jahre 11 Monate her #1318 von Erdmann Eckhard
Schlechte Karten für Hollesens HotelGutachten zum Wald auf demPriwall liegt vor – Ergebnis: Der Bereich ist schutzwürdig – Neue Hürde für
Hotelpläne an der Kohlenhofspitze Travemünde.Gute Nachricht für die Nachtigall,den Großen Buntspecht, den Zwergschnäpper, den Neuntöter und die Waldohreule:
Ihr Lebensraumistnach Auffassung eine Gutachters schutzwürdig. Für einige
Politiker ist daher jetzt klar: Das geplante Hotel auf der Kohlenhofspitze des
Priwalls und weitere
Villen in Richtung Fährvorplatz sind damit beerdigt. Die städtische
Naturschutzbehörde hat Anfang 2018 ein Gutachten in Auftrag gegeben, das die Schutzbedürftigkeit
der Flächennördlich der Mecklenburger Landstraße überprüfen soll. Das Gutachten
ist fertig, wird nach Auskunft des Bereichs Umwelt Natur und Verbraucherschutz
noch redaktionell überarbeitet, geht dann in den Senat und die politischen Gremien
und soll in den kommenden Wochen auch veröffentlicht werden. Das Ergebnis des
Gutachtens lieferte BereichsleiterinBirgit Hartmann aber bereits am Dienstag im
Umweltausschuss der Bürgerschaft: „Der Bereich istschutzwürdig.“ „Ich freue
mich, dass der Gutachter das genauso sieht wie wir“, erklärt MatthiasBraun,
Vorstandssprecher des Landschaftspflegevereins Dummersdorfer Ufer und Mitglied
des Naturschutzbeirates. „Die Kohlenhofspitze ist landschaftsprägend.“ Gegen Hollesens
Pläne braut sich seit einiger Zeit Widerstand zusammen. Der Ortsrat und die
Gemeinschaft der Priwallbewohner lehnen eine weitere Bebauung des Priwalls ab,
ebenso die Travemünder Politiker von SPD und CDU. „ Was auf dem Priwall bisher
gebaut wurde, reicht“, erklärt Silke Mählenhoff( Grüne), Vorsitzende des
Ausschusses für Umwelt, Sicherheit und Ordnung. „Wir sind für ein Landschaftsschutzgebiet
und gegen ein Hotel“, sagt Detlev Stolzenberg, Fraktionschef der Unabhängigen.
„Der Wald mussbleiben“ ,sagt Antje Jansen, Fraktionschefin von Freie Wähler
& GAL, „Touristen brauchen auch Naturräume und nicht nur versiegelte Flächen.
“ Jansen erinnert auch daran, dass Wald vor Hochwasser schütze. Die großen
Fraktionen im Rathausreagieren dagegen ausgesprochen zurückhaltend. „Wir warten
bis uns das Gutachten und die Vorlage der Verwaltung vorliegen“, erklärt
CDU-Fraktionschef Oliver Prieur, „vorher können wir den Vorgang nicht
bewerten.“ Erst einmalbleibe die CDU vertragstreu. Das bestätigt
SPD-Fraktionschef Peter Petereit: „Wir werden nicht vertragsbrüchig.“ Die
Fraktion müsse erst einmal das Gutachten lesen können. Petereit räumt aber auch
ein: „Wenn der Bereich wirklich schutzwürdig ist, kann dort kein Hotel gebaut
werden.“ Hintergrund: Die Stadt hat das Areal Ende 2017 für 2,36 Millionen Euro
an Investor Hollesen verkauft. Das Geld wird aber erst überwiesen, wenn es für
den Bereich Baurechtgibt. Dazu muss ein Bebauungsplan aufgestellt werden, über
den die Politiker entscheiden. Politiker der großen Fraktionen fühlen sich bei Hollesen
im Wort. Der Jurist und Bürgerschaftsabgeordnete Wolfgang Neskovic (Unabhängige)hat
bereits im vergangenen Jahr erklärt, „dass keine vertragliche Verpflichtung zur
Bebauung der Kohlenhofspitze besteht“. Es sei irreführend, wenn darauf
verwiesen werde, dass der Kaufvertrag zwischen der Stadt und dem Investor eine
vertragliche Bindung enthalte, die die Stadt dazu zwinge, den Plänen des
Investors zu folgen. Waterfront-Investor Hollesen war gestern für die LN nicht
zu erreichen. Im Oktober hatte er gesagt, dass Kompromisse bei der Zahl der
Hotelbetten und Häuser möglich seien. Er bekräftigte aber: „Wir wollen gern ein
Hotel bauen.“ Von Kai Dordowsky Im Bereich zwischen Fähre undPassathafen will Investor Sven Hollesen ein Hotel
und mehrere Villen errichten.

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