Immer neue Abbrüche: Strand und Wanderweg am Brodtener Ufer in Travemünde sind gesperrt
Travemünde. „Vorsicht abbrechendes Steilufer – Betreten auf eigene Gefahr“ steht auf dem Schild, das direkt am Strand von Travemünde an einem Absperrzaun hängt. Es ist das Warnschild, das Spaziergänger in dieser Gegend kennen. Jetzt jedoch wird es von einem „Betreten verboten“ daneben ergänzt. Der Strandabschnitt ist gesperrt. Dort herrscht Lebensgefahr.
Bäume liegen im Wasser, an einer Stelle ist der Steilhang auf circa 15 Metern Länge abgesackt. Nach dem Dauerregen der vergangenen Wochen hat das Brodtener Ufer an Halt verloren. Die Abbrüche häufen sich. Jetzt haben die Behörden die Reißleine gezogen.
Gleiches gilt für den Wanderweg oben am Steilufer. Ab dem Ausflugslokal Hermannshöhe ist der Weg in Richtung Niendorf wieder passierbar. Am Jugendhaus Seeblick stehen Spaziergänger aber vor der nächsten Absperrung.
Wer hier weitergeht, riskiert sein Leben. Immer wieder kommt es zu gefährlichen Abbrüchen.
Quelle: Holger Kröger
Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass die Einrichtung wegen ihrer gefährlichen Nähe zur Abbruchkante für immer schließen muss. Das Jugendhaus steht nicht mehr sicher, der direkt davor liegende Wanderweg ist in Teilen bereits weggebrochen. Viele Spaziergänger und Radfahrer ignorierten jedoch in den vergangenen Tagen die Wegsperre und umrundeten die Abbruchkante lebensgefährlich nahe.
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Hier sackt das Steilufer immer weiter ab. Auch in der Nacht zu Montag sind erneut Erdmassen abgerutscht. Quelle: Holger Kröger
Marcus Fey, Inhaber des ebenfalls am Steilufer gelegenen Ausflugslokals Hermannshöhe, war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Noch vor drei Jahren war er erfolglos mit dem Vorhaben an die Stadt herangetreten, auf dem Café-Grundstück einen Aussichtsturm zu bauen.
Die Stadt Lübeck weist unterdessen darauf hin, dass es aufgrund der Witterungslage jederzeit zu erneuten Abbrüchen und abstürzenden Bäumen auf den Strand kommen könne. „Vor diesem Hintergrund möchten wir auf die Gefahrenlage hinweisen und raten, von Strandwanderungen in diesem Bereich abzusehen“, sagt die stellvertretende Stadtsprecherin Nina Rehberg. Nachdem die einzelnen Gefährdungsbereiche entlang des Wanderweges gekennzeichnet und gesichert worden seien, könne der Wanderweg aber wieder begangen werden.
LN