Strandsaison: Ein ganzer Monat fiel ins Wasser

 
Lübeck - Travemünde: Der Juni sei gut gewesen, der Juli schlecht. Und nun seien die Ferien vorbei, fasst die Travemünder Strandkorbvermieterin Elena Thielsen das Wetter-Thema zusammen. Es laufe schlechter als im Vorjahr am Travemünder Kurstrand. Auf etwa zwanzig Prozent schätzt sie den Umsatzrückgang. Und das sei auch nicht mehr aufzuholen.

 

Die Strandkorbvermieter „leiden unter nassem Sommer“ hatte der NDR am Montag getitelt. Das kann auch die Travemünder Strandkorbvemieterin Elena Thielsen bestätigen. Wobei das ihrer Meinung nicht nur am Wetter liegt, sondern auch am Markt. Die Leute würden eben sparen.

„Sonntag war es gut“, fängt Strandkorbvermieter-Kollege Willi Strubel mit den positiven Nachrichten an. Der Montag sei auch gut gewesen, da hatte er grad noch etwa zwanzig Körbe frei. Aber: „Der komplette Juli war verregnet.“ Seit sieben Jahren vermietet er Körbe am Strand. „So wie dieses Jahr haben wir es noch nicht erlebt“, sagt er. Ein ganzer Monat würde fehlen. „Das können wir nicht mehr aufholen“, sagt auch Strubel. Die Leute würden ja auch aufs Geld schauen.

Was können Tourismus-Orte tun, wenn plötzlich ein ganzer Strand-Monat ins Wasser fällt? Weniger Kurabgabe nehmen? „Die Kurabgabe zu reduzieren ist rechtlich nicht möglich“, sagt dazu Travemündes Kurdirektor Uwe Kirchhoff. „Das würde auch nichts bringen. Wenn es regnet, fällt der Strandbesuch ins Wasser“, weiß er. „Der Saisonverlauf ist meistens eine Mischkalkulation“, erklärt der Tourismus-Experte weiter. „Wir hatten Mai, Juni und die ersten beiden Wochen im Juli viele Strandtage. Jetzt hoffen wir alle, dass das Wetter jetzt wieder zum Strandbesuch einlädt. Heute war der Strand gut besucht“, sagte Kirchhoff am Montag auf Nachfrage.

Dass die Gäste bei schlechtem Wetter den Strand meiden, bestätigt auch Strandkorbvermieter Willi Strubel: „Wenn morgens Wolken am Himmel sind und es kommen ein paar Tropfen runter, kommt kein Gast zum Strand“, sagt er. Einfluss hätten dabei auch die Wetter-Apps. Und die verheißen nichts Gutes: „Für Dienstag ist vom Wetter her schon wieder schlechter gemeldet“, sagt Strubel.

Am Montag herrschte hochsommerlicher Betrieb am Travemünder Kurstrand. Doch einen Monat hat es den Vermietern verregnet. Foto: Helge Normann

Am Montag herrschte hochsommerlicher Betrieb am Travemünder Kurstrand. Doch einen Monat hat es den Vermietern verregnet. Foto: Helge Normann

Text-Nummer: 160568   Autor: Helge Normann   vom 14.08.2023 um 18.00 Uhr