Senator will besseren Hochwasserschutz für Lübeck und Travemünde
Hinsen plant daher neue Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes. Details dazu gab er allerdings noch nicht bekannt. „Aktuell werden die Gefährdung und Risiken durch Hochwasser in Travemünde und auf dem Priwall noch eingehend analysiert“, sagt Stadtsprecherin Nicole Dorel auf LN-Nachfrage. Erst auf Basis dieser Daten könnten konkrete Schutzmaßnahmen ermittelt und geprüft werden. Insofern seien zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Aussagen möglich. Laut Hinsen sind im Mai jedoch zwei Informationsveranstaltungen zur Thematik Hochwasserschutz geplant.
Der Hauptstrand von Travemünde war komplett überflutet. Der am Piratenspielplatz gelegene, vor allem in den Sommermonaten gut besuchte Beach Club „Lighthouse Lounge“, lag in Trümmern. Und auf dem Priwall schwappte das Wasser bis zum Dünenrand. Wegen der Fluten wurden sowohl in Lübeck als auch in Travemünde zahlreiche Straßen gesperrt; ein Durchkommen für Kraftfahrzeuge war nicht mehr möglich. Die Personenfähre, die normalerweise zwischen Travemünde und dem Priwall pendelt, musste zwischenzeitlich ihren Betrieb einstellen.
Als Grund für das extreme Hochwasser nannte eine Sprecherin des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) die ungewöhnlich stark anhaltende Starkwindlage. Das Wasser von der Nordsee sei in die Ostsee getrieben worden, und das Ostseewasser habe nicht wie gewöhnlich in die Nordsee abfließen können.
Im Sommer 2021 wurden die überfluteten Straßen auf dem Priwall zur Herausforderung für Ausflügler mit dem Drahtesel. Quelle: Thomas Krohn
Der Verein Gemeinschaft der Priwallbewohner hat den Hochwasserschutz immer wieder in öffentlichen Veranstaltungen thematisiert.anklicken- Anfang 2019, als der Priwall wegen eines extremen Hochwassers zur Insel wurde, wurde Hinsen von mehreren politischen Seiten attackiert. Der Priwallverein kritisierte, dass im Zusammenhang mit dem Verkehrskonzept keine Schutzmaßnahmen für den Priwall vorgesehen seien. Die Hansestadt Lübeck hatte sich damals nicht für zuständig erklärt, das Land sah für den Priwall nur ein geringes Hochwasserrisiko.
2015 erklärten die städtischen Behörden auf eine Anfrage des Bürgerschaftsabgeordneten Carl Howe (GAL), dass weder die Ferienanlage Waterfront (später: Beach Bay) noch die Siedlung der Wochenendhausbesitzer durch Hochwasser gefährdet seien. Alle anderen Bewohner könnten sich im Katastrophenfall im neuen Hafenmeisterhaus versammeln, das nicht vom Hochwasser bedroht sei.
LN