Rücksicht, Ruhe, Radeln: Die zehn Regeln für den Strand

Die Flyer sind seit Donnerstag in der Tourist-Information und auch bei den Strandkorbvermietern zu haben. „Ich finde die in Ordnung“, sagt Strandkorbvermieterin Charlotte Seipel. Shisha Rauchen hätte sie gern noch mit im Flyer gehabt, sonst fehlt ihr nichts. Erst letztes Wochenende seien die Wasserpfeifen wieder direkt am Kinderspielplatz geraucht worden. „Das finde ich nicht so lustig.“

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Die zehn Strandregeln sind auch auf die Umkleidekabinen gedruckt. Sich diese durchzulesen, während sich jemand darin umzieht, könnte allerdings etwas übergriffig rüberkommen …

Mit diesen zehn Strandregeln befasst sich der Travemünder Urlaubs-Knigge:

Strandregel Nr. 01: Die richtige Lautstärke
Die erste Strandregel bittet um eine angemessene Lautstärke, damit sich jeder wohlfühlt. „Laut ist nicht gleich besser“, heißt es da. Längst braucht es keine riesigen Radios mehr, um den halben Strand zu beschallen. Die bis zum Anschlag hochgefahrene Lautstärke leistungsfähiger Handys schafft das auch.

Strandregel Nr. 02: Abstand halten
Die zweite Strandregel befasst sich mit dem Bewegungsradius des Menschen. „Beachte den Bereich der anderen“, heißt es im Flyer. Niemand möchte, dass jemand Sand aufwirbelnd über sein Badehandtuch stolpert. Ärger gibt es auch regelmäßig, wenn Strandbesucher sich zwischen den Strandkörben, womöglich noch im Schatten an die Rückwand gelehnt, niederlassen.

Strandregel Nr. 03: Müll entsorgen
Die dritte Strandregel bittet, den eigenen Müll korrekt in die dafür vorgesehenen Behälter zu entsorgen. „Du bist für deinen Müll zuständig“, heißt es im Flyer. Herumfliegenden Müll sieht man gelegentlich am frühen Abend, wenn die Tagesbesucher nach Hause fahren. Die Möwen machen sich dann daran zu schaffen, bis der Kurbetrieb für Ordnung sorgt.

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Strandregel Nr. 04: Hunde an den Hundestrand
Die vierte Strandregel erinnert daran, dass sich Hunde in der Saison von April bis September am Hundestrand austoben dürfen, aber eben nicht am Kurstrand. Entsprechende Schilder sind auch am Geländer bei den Strandabgängen angebracht. Trotzdem wird das manchmal missachtet.

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Strandregel Nr. 05: Rücksichtvoll Radeln
Die fünfte Strandregel ist für die Situation gedacht, wenn es mal voll wird auf der Promenade. Dann haben „Fußgänger immer Vorfahrt vor Radfahrern“. Beschwerden über Radfahrer auf der Promenade kommen in öffentlichen Sitzungen häufig vor. Besonders, seit sich die schweren, schnellen Elektro-Räder durchsetzen.

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Strandregel Nr. 06: Kinder im Blick behalten
Die sechste Strandregel erinnert daran, Nichtschwimmer und Kinder immer im Blick zu behalten. In Social-Media-Zeiten lässt sich nicht nur am Strand beobachten, dass Eltern ihren Handys mehr Aufmerksamkeit schenken als ihren Kindern.

Strandregel Nr. 07: In den Duschen nur Duschen
Die siebente Strandregel bittet darum, dass Duschen, Umkleiden und WCs „nur als solche genutzt werden“. In der Vergangenheit hatte es immer wieder mal Berichte gegeben, dass beim Picknick benutztes Geschirr anschließend auf den Toiletten gewaschen wurde.

Strandregel Nr. 08: Gebühren zahlen
Die achte Strandregel verweist auf die Strandbenutzungsgebühr. „Bitte beachte, wo du sie zahlen musst!“, heißt es in dem Flyer. Entsprechende Automaten gibt es an den Strandabgängen und auch an der gebührenpflichtigen Liegewiese „Grünstand“. Strandkontrolleure prüfen gelegentlich auch, ob eine „Ostseecard“ (früher „Kurkarte“) vorhanden ist.

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Strandregel Nr. 09: Kein Feuer machen
Die neunte Strandregel sagt „nein“ zum Grillen und offenen Feuer am Strand. „An den dafür zugelassenen Bereichen: ja gerne!“ heißt es im Flyer. In diesem Jahr ist erstmals in der „Hochsaison“ das Grillen auf der Liegewiese „Grünstrand“ verboten. Strandkorbvermieter berichten aber auch immer wieder, dass Besucher Grills mit an den Sandstrand bringen.

Strandregel Nr. 10: Nicht zelten
Die zehnte Strandregel sagt ganz klar: „Zelten am Strand ist verboten“. Verweist aber darauf, dass Travemünde schöne Campingplätze habe. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Beschwerden über nächtliches Zelten am Strand. Wobei die Unterscheidung zwischen „Zelt“ und „Strandmuschel mit Reißverschluss“ gelegentlich schwerfiel.

Neben den Benimm-Regeln für den Strand enthält der Flyer auch einen kleinen Stadtplan mit den wichtigsten touristischen Einrichtungen wie Toiletten, Gebührenautomaten, Duschen und Umkleidekabinen. Fotos: Helge Normann

Neben den Benimm-Regeln für den Strand enthält der Flyer auch einen kleinen Stadtplan mit den wichtigsten touristischen Einrichtungen wie Toiletten, Gebührenautomaten, Duschen und Umkleidekabinen. Fotos: Helge Normann

Text-Nummer: 159364   Autor: Helge Normann   vom 16.06.2023 um 16.00 Uhr