Der tägliche Wahnsinn auf Travemündes Seebrücken

Wer die Badegäste an den Seebrücken sieht, erkennt sofort, dass das Wasser dort nicht einmal bis zu den Schultern reicht. Zu wenig zum Springen. Wer das verbotenerweise dennoch tut, riskiert eine gestauchte oder gebrochene Wirbelsäule. Schlimmstenfalls steht dann die Rückreise im Rollstuhl an, was in der Vergangenheit bereits vorgekommen ist.

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Trotz Schilderwald täglich Brückenspringer
An einem Mangel an Verbotsschildern liegt es nicht: Die Kurverwaltung hat sie am Anfang der Brücken und nochmal an den Pollern angebracht. Es gab auch Schilder, die zur besseren Sichtbarkeit direkt auf die Planken der Badestege gemalt wurden. Sie sind allerdings inzwischen kaum noch zu erkennen.

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Verbotsschilder am Anfang des Badesteges.

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Verbotsschilder an den Pollern.

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Verbotsschild auf den Planken.

Ein gelbes Dreieck warnt noch einmal zusätzlich und recht plastisch vor Kopfsprüngen. Doch genau die bekommt man täglich zu sehen. Manche Badegäste steigen sogar noch auf die Poller, um eine größere Absprunghöhe zu bekommen.

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Kein Köpper, sonst Genickbruch: Das Schild ist eigentlich eindeutig …

Zusätzliche Gefahr durch Strömung
Da seit dem Wochenende auch noch täglich die rote Flagge Badeverbot signalisiert (Wir berichteten am 10.06.), erhöht sich das Unfallrisiko ein weiteres Mal. Wie leicht man durch die Strömung unter Wasser gedrückt oder abgetrieben werden kann, hat der NDR am Dienstag in einem Artikel gut erklärt.

Das Leben riskieren für ein Handy-Filmchen
In Social-Media-Zeiten werden die Springer zusätzlich „motiviert“ durch den Wunsch, ein möglichst actionreiches Handy-Filmchen zu produzieren. Einer filmt vom Steg aus ein Vertikalvideo, der andere macht den Kopfsprung. Immer mit dem Risiko, dass das die letzte Aufnahme war.

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Einer filmt, einer springt …

Für Mittwoch wird laut HL-live.de Wetterbeobachter Harald Denckmann von 11:00 bis 17:00 Uhr Windstärke 4 erwartet, vorher und nachher weniger.

Das tolle Handy-Filmchen kann bei so eine Aktion durchaus auch mal mit einem Leben im Rollstuhl bezahlt werden. Fotos: Helge Normann

Das tolle Handy-Filmchen kann bei so eine Aktion durchaus auch mal mit einem Leben im Rollstuhl bezahlt werden. Fotos: Helge Normann

Text-Nummer: 159309   Autor: Helge Normann   vom 14.06.2023 um 17.00 Uhr