Wasserbüffel sind zurück auf dem Priwall

Herde ist so groß wie noch nie

So viele Tiere waren es noch nie: Im Sommer 2018, als der Verein den ersten Versuch startete, mit-hilfe der Büffel die Wiesen kurzzuhalten, tummelten sich gerade einmal sechs Kühe auf dem Areal. Danach ist die Herde immer größer geworden, und in diesem Jahr ist auch ein Jungtier dabei „Wir haben insgesamt 16 Wasserbüffel, darunter sechs Altkühe, fünf junge Kühe und fünf Jungbullen, davon ein sechs Wochen altes Jungtier“, sagt Matthias Ober. Er züchtet die Wasserbüffel im Land-wirtschaftsbetrieb von Jana Wulff in Dassow und vermarktet auch das unter Feinschmeckern beliebte Fleisch der Tiere. Die Herde wird sich übrigens im Sommer vermehren, denn sechs Kühe sind vermutlich trächtig.

Mit dem Trecker von Dassow auf den Priwall gebracht

Entgegen der Vermutung, die Büffel würden sich zuerst davor scheuen, in den großen Anhänger zu gehen, gestaltete sich die Verladung schnell. „Die wollten sogar alle auf einmal auf den Hänger", wunderte sich Ober. Nur zwei Treckerfuhren brauchten er und seine beiden Helfer, um die gesamte Herde auf den Priwall zu bringen. Als das Gitter geöffnet wurde, trotteten die Kolosse sofort ins hohe Gras und zu den Bäumen, beäugten ihr neues Domizil kurz und fingen an, sich an dem reich gedeckten Futtertisch zu bedienen.

Ideale Bedingungen für die Tiere

Die Bedingungen im Naturschutzgebiet sind für die Wasserbüffel nahezu ideal. Sie haben viel Platz, schattige Plätze unter Bäumen und Büschen, es gibt mehrere, teilweise tiefe Wasserlöcher, in denen sie sich im Schlamm suhlen können. „Sie sollen im Südteil des Gebiets das Schilf aus den feuchten Weiden zurückdrängen und aufkommenden Buschanflug verhindern", sagte Mathias Braun, Geschäftsführer des Landschaftspflegevereins. Die Wiesen müssten gerade in ihren hinteren Teilen kurzrasige Vegetationen aufweisen, damit dort Kiebitze sowie andere Wat- und Entenvögel brüten und ihre Jungen aufziehen können. Besondere die schlammigen Übergangsbereiche zwischen offener Wasserfläche und Wiesen seien für diese Vogelarten wichtig.

Büffel bleiben mindestens bis zum Herbst

„Wasserbüffel lieben sumpfige Wiesen und benötigen auch tiefere Wasserlöcher, in denen sie baden können", weiß der Biologe. Diese Weidetiere seien für die feuchten Zentralbereiche der Priwallwiese besonders geeignet, während die trockeneren Ränder von Schafen und Ziegen gepflegt werden. Die Büffel sollen mindestens bis zum Herbst auf dem Priwall bleiben, je nach Wetterlage vielleicht sogar bis Weihnachten. „Sie können zwar auch Minustemperaluren vertragen, aber wenn es zu feucht und kalt wird, brauchen sie Witterungsschutz. Dann kommen sie zurück nach Dassow", erklärt Ober.

Areal mit Elektrozaun gesichert

Das Areal für die Wasserbüffel ist mit einem Elektrozaun gesichert. Die Tiere sind für Spaziergänger nicht immer zu sehen, weil sie sich auch zwischen den Bäumen oder an den entfernteren Wasserlöchern aufhalten. Thomas Prass vom Landschaftspflegeverein rät dringend davon ab, den Zaun zu überklettern. „Wasserbüffel sind zwar von Haus aus friedlich, sie können aber auch ungehalten werden, wenn ihnen jemand zu nahe kommt, den sie nicht kennen. " Deshalb: Am Zaun stehen bleiben und hoffen, dass vielleicht der eine oder andere Büffel vorbeikommt und für ein Foto posiert.

Der Wasserbüffel
Der Wassorbllffel gehört zu den Rindern und ist die am weitesten verbreitete und bekannte Art der Asiatlschen Büffel. Er kann es zu einem Gewicht von mehr als einer Tonne bringen. Gezüchtete Exemplare wiegen mitunter nicht mehr als 500 Kilogramm. In lndien gibt es mit über 3000 Tieren die meisten Wasserbüffel, die in der Natur leben. Gezüchtete Büffel werden häufig als Landschaftspfleger eingesetzt, als Alternative zur maschinellen Entlandung und Neuschaffung von Feuchtbrachen mit dichter und hoher Vegetation.