Personenfähre: Promenadenrundlauf wird bei Travemünder Woche zum Nadelöhr


Travemünde. Die Travemünder Woche (TW) ist ein Ereignis, das nicht nur Skipper in das lübsche Seebad lockt. Auch Tagesgäste, Bewohner und Urlauber wollen das Großereignis erleben. Dabei spielt die kurze Verbindung mit der Personenfähre vom Priwall direkt zur Festmeile nach Travemünde und umgekehrt eine wichtige Rolle.

Die Fähre pendelt täglich von 8 Uhr bis manchmal eine Stunde nach Mitternacht. Problem zurzeit nur: Nach wie vor ist die „Priwall VI“, die auch Fahrräder und Rollstühle mitnehmen kann, nicht einsatzbereit. Stattdessen fährt die 53 Jahre alte „Priwall IV“, die nicht barrierefrei ist und nur maximal 100 Passagiere pro Fahrt mitnehmen kann. Das führte am ersten Wochenende der TW oft zu großen Warteschlangen auf beiden Seiten der Trave. Der oft propagierte Promenadenrundlauf von Travemünde und dem Priwall wurde damit spätestens am Kleinen Fähranleger zum Nadelöhr.

Keine Fahrräder und Rollstühle - aber immerhin fährt die Personenfähre jeden Tag bis Mitternacht und länger.

Keine Fahrräder und Rollstühle - aber immerhin fährt die Personenfähre jeden Tag bis Mitternacht und länger.

„Priwall VI“ sollte eigentlich wieder repariert sein...

Eigentlich sollte die „Priwall VI“, die vor mehreren Wochen wegen einer beschädigten Kupplung ihren Dienst aufgeben musste, zur TW wieder fahren. Das versprach Stadtwerke-Sprecher Lars Hertrampf Anfang Juli: „Wir gehen davon aus, dass die Fähre zum Start der Travemünder Woche wieder einsatzbereit ist.“ Das entsprechende Bauteil sei unterwegs. Großflächige Aufkleber an den Seiten und innen sollten während der Fahrten für das Segelereignis werben. Doch nach wie vor liegt die Fähre an ihrem Anleger auf der Travemünder Seite.

Die „Priwall VI“ ist ein Sorgenkind des Fährbetriebs. Immer wieder hat das 2015 gebaute Schiff mit Defekten zu kämpfen, dem ersten gleich drei Monate nach seiner Jungfernfahrt. Wann die Fähre repariert und wieder einsatzbereit ist, kann Hertrampf zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. „Das ist natürlich jetzt der ärgerlichste Zeitpunkt, zu dem so etwas passieren kann“, sagt er. Das Ersatzteil, ein Getriebe, sei in den USA bestellt worden und auf dem Weg. „Wir haben alles vorbereitet, um es so schnell wie möglich einzubauen.“ Ob dies noch während der Travemünder Woche geschehe, sei unklar. Der Stadtverkehr habe auch versucht, woanders leihweise eine Ersatzfähre zu bekommen, leider ohne Erfolg. Für die alte Autofähre „Berlin“, die viele Jahre während der TW eingesetzt wurde, habe es aus statischen Gründen keine Ausnahmegenehmigung mehr gegeben. Hertrampf: „Wir bitten alle Radfahrer, Rollstuhlfahrer und Leute mit Kinderwagen auf die Autofähren weiter westlich auszuweichen.“

LN