Priwall: Eine schwimmende Bühne im Travemünder Passathafen

Eine Plattform für touristische Angebote

Hintergrund des Vorhabens ist die geplante Erneuerung des Stegs C im Passathafen. Der Steg befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum zentralen Platz der Priwallpromenade mit ihren Sitztreppen, die die Flaniermeile und den umlaufenden Steg des Hafens miteinander verbinden. Stadtsprecher Hansjörg Wittern: „Aufgrund der besonderen Ausrichtung des Stegs zu den Treppen beinhaltet die Planung eine Aufweitung des neuen Betonstegs in Form einer Plattform, die es ermöglicht, touristische Angebote einem breiten Publikum zu präsentieren.“ Die Plattform sei planerisch so konzipiert, dass beispielsweise eine kleine Bühne darauf Platz finde. Die Bühne selbst sei allerdings nicht Gegenstand der Planung, lediglich die Plattform aus den Elementen des Schwimmstegs.

Etwa 94 Quadratmeter Fläche

Die Plattform soll laut Wittern aus drei Schwimmsteg-Elementen von je 2,50 Meter Breite und 12,50 Meter Länge bestehen, also eine Fläche von etwa 94 Quadratmetern. Als technische Ausstattung sei eine separate Stromsäule auf dem Steg neben der Plattform inklusive Starkstromanschluss vorgesehen. In Sachen Vermarktung befinde sich die Stadt zurzeit im Abstimmungsprozess und könne dazu noch keine näheren Angaben machen. Die Ausschreibung für den Bau der Pontonelemente und der Erneuerung des Stegs sei noch nicht abgeschlossen, sie soll etwa Mitte Juli erfolgen.

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grafik © Quelle: Jochen Wenzel

Fertigstellung vor Saisonbeginn 2024

Der Zeitplan für die Arbeiten des letzten noch zu erneuernden Stegs im Passathafen steht fest. Das Einrammen der Festmacherpfähle und der Einbau des Stegs sind für Ende des 4. Quartals 2023 beziehungsweise Anfang des 1. Quartals 2024 geplant, also wenn die Boote im Winterlager sind. Die Fertigstellung müsse rechtzeitig vor Saisonbeginn am 1. April 2024 erfolgen, so Wittern. Der Hauptausschuss habe der Planung in seiner Sitzung am 20. Juni 2023 zugestimmt und die Projektfreigabe erteilt. Der Schul- und Sportausschuss sei am 22. Juni in Kenntnis gesetzt worden. Die Finanzierung der Maßnahme erfolge aus dem städtischen Haushalt. Zu den Kosten könnten aktuell keine Angaben gemacht werden, um eine Wettbewerbsverzerrung zu vermeiden. Ob auf der Plattform später eine Bühne oder sonstiges Equipment aufgebaut werde, liege im Ermessen und im Bedarf des jeweils die Plattform buchenden Veranstalters, sagt der Stadtsprecher. Für den Bau der Elemente müssten fünf Liegeplätze wegfallen. Die Mieter müssten sich jedoch keine Sorgen machen: Es würden ihnen alternative Plätze im Hafen angeboten.

„Das ist ein Traum. Mehr geht nicht“

Die Möglichkeit, im Passathafen auf einer schwimmenden Bühne Live-Musik zu veranstalten, stößt bei den Machern der Ferienanlage Beach Bay und des Hotels Slow Down auf Begeisterung. „Das habe ich mir schon immer gewünscht“, sagt Hotel-Geschäftsführer Martin Aye. Aus Sicht des Beach Bay sei das ein Traum: Live-Musik mit Sicht auf die „Passat“ und die vorbeifahrenden Schiffe: „Mehr geht nicht. Wir haben großes Interesse daran, dass hier etwas los ist.“ Auch Eckhard Erdmann, Vorsitzender des Vereins der Priwallbewohner, sieht die Installation einer schwimmenden Bühne positiv: „Die Plattform ist ein guter Ansatz, die Attraktivität des Promenadenrundlaufs zu erhöhen.“ Er gibt jedoch zu bedenken: „Alle geplanten Maßnahmen an der Promenade sollten dem Klimawandel angepasst werden. Eine Begrünung wäre ein erster Schritt.“

LN