Travemünde: Die "Passat" hat ihre beiden Anker zurück an Bord

Bereits am frühen Dienstagmorgen herrschte an der „Passat“ emsiges Treiben. Die Autofähre „Pötenitz“ hatte einen Kran der Firma KranProfi aus Stockelsdorf mit an Bord genommen. Neben der Fähre lag ein Schwimmponton der Lübeck Port Authority (LPA), auf dem am Abend zuvor die Anker, die Poller und das andere Material deponiert worden waren. Mitarbeiter der LPA machten sich daran, den Kranhaken am Anker anzubringen.

Kran hievt „Passat“-Anker durch die Luft

Langsam hob der Kran den tonnenschweren Anker an, um ihn anschließend vorsichtig über das Deck der „Passat“ auf die Steuerbordseite zu bugsieren. Der Versuch, das schwarze Ungetüm auf die zuvor installierte Ankerrutsche zu legen, misslang jedoch. „Der Haken wurde nicht an der richtigen Stelle angebracht, das kann passieren“, sagte „Passat“-Bootsmann Gerhard Grothe vom Bereich Schule und Sport der Stadt Lübeck, der die Aktion vom Steg aus kritisch beobachtete.

Die „Passat“ hat ihre Anker zurück: Das sind die Bilder

7 Bilder:In einem mehrstündigen Spektakel wurden die tonnenschweren Anker auf die „Passat“ gehievt. Sie kehrten nach der Restaurierung des Decks nach einem Jahr zurück. © Quelle: Thomas Krohn

Erst im zweiten Versuch klappte es

Also alles zurück, der Anker wurde wieder auf den Ponton gelegt, und der zweite Anker, jetzt mit Hebegurten, angehoben. Das klappte nun, und nach knapp zehn Minuten lag er an seiner richtigen Position. Danach folgten die Poller und die Winden, bevor am Mittag der zweite Anker auf die „Passat“ gehievt werden konnte.

Die "Passat" bekommt einen neuen Anker: Sehen Sie hier im Video: So wird der Anker an Bord der "Passat" gehoben (Video: Thomas Krohn)

„Passat“-Vorderdeck mit neuen Planken

Die Anker mussten Ende Mai 2021 umziehen, weil das Vorderdeck der Viermastbark restauriert werden sollte. Die alten Planken wurden entfernt und durch neue aus Oregon-Pine-Holz ersetzt. Die Kosten für das Material übernahm der Verein Rettet die „Passat“ aus Spendengeldern, die Arbeiten führte die LPA durch. Insgesamt 280 000 Euro hat der Verein für die Restaurierung des hinteren Hochdecks, des Hauptdecks und des Vorderdecks aufgewendet. Die Anker, Winden und Poller wurden in der Zwischenzeit von der Lübecker Firma Salzwedel gesandstrahlt und neu beschichtet. Die Kosten in Höhe von etwa 8000 Euro übernahm ebenfalls der Verein Rettet die „Passat“.