So turnt es sich im neuen Travemünder Kletterwald

Travemünde.

Zuerst spendierten die Betreiber des neuen Travemünder Kletterwalds fünf Freikarten. Dann verdoppelten sie: Zehn LN-Leserinnen und -Leser durften am Sonnabend, 23. April, zwei Stunden lang die verschiedenen Parcours am Kalvarienberg ausprobieren, in luftigen Höhen von Baum zu Baum steigen und sich aus elf Metern Höhe gut gesichert in die Tiefe fallen lassen. Sechs Teilnehmer sind geklettert, zwei wollten lieber zuschauen. Alle zeigten sich begeistert von der neuen Anlage.

Sonnabendmittag, 11.30 Uhr. Tillmann Liden (31) und Nick Moritz (31) sind bereits seit einer Stunde auf der Anlage, checken die Parcours und legen Ausrüstungen bereit. Die Travemünder Jungunternehmer, die den neuen Kletterpark am Fuß des Kalvarienbergs in nur vier Monaten Bauzeit errichtet haben, erwarten die ersten Besucher für ein Probeklettern.

 Kletterpark_2.jpg - 45,99 kBNick Moritz (31) erklärt den Teilnehmern, wie man sich in dem Kletterpark sicher fortbewegt.© Quelle: Agentur 54°

Aus der Vielzahl der Einsendungen zu einem LN-Gewinnspiel waren fünf Gewinner ausgelost worden, die jeder eine Begleitperson mitbringen duften. Einer hatte abgesagt, in die Seile klettern schließlich sechs Teilnehmer.

Auf dem Programm steht: Fünf Parcours auf einer 450 Meter langen Strecke in und unter den Bäumen bewältigen und das in teilweise mehr als sechs Metern Höhe, Nervenkitzel inklusive.

Kletterpark_3.jpg - 41,63 kBTies Jakob (8) hat keine Angst beim Überqueren der wackeligen Hängebrücke. Im Gegenteil, er hat viel Spaß.© Quelle: Agentur 54°

Mitmachen trotz Höhenangst

Heiko von Freeden (72) ist der älteste Teilnehmer. „Ich bin schon einmal in einem Hochseilgarten geklettert“, sagt der 72-jährige Lübecker, der sich mit Schwimmen und Radfahren fit hält. Mit Abstand der Jüngste ist Ties Jakob (8). Er ist mit seinem Vater Ingo Wagner (51) gekommen, der beim Gewinnspiel ausgelost wurde. „Angst habe ich überhaupt nicht“, sagt der Schüler aus Lübeck, der bereits in einer Kletterhalle geturnt hat.

Kletterpark_4.jpg - 53,19 kBNick Moritz (31) schaut zu, wie Heiko von Freeden von der elf Meter hohen Plattform in die Tiefe springt.© Quelle: Agentur 54°

Maike Peinecke (62) aus Scharbeutz dagegen bekennt: „Ich habe eigentlich Höhenangst. Beim Gewinnspiel habe ich aus Spaß mitgemacht, weil ich dachte, ich gewinne sowieso nicht.“ Sie ist trotzdem gekommen und eine der ersten, die sich das Gurtsystem anlegt. „Jetzt bin ich dabei“, sagt sie. Isabelle Wolffson (37), Pastorin aus Zarpen, ist sofort begeistert. „Ich habe mich sehr gefreut, als ich die Nachricht bekam, dass ich ausgelost wurde und freue mich nun total auf das Klettern.“

Hier sehen Sie ein tolles Video aus dem Kletterwald

Der neue Kletterwald / Kletterpark in Travemünde

Schwungvolle Seilbahnfahrt über zehn Meter

Bevor es losgeht, erklären Nick Moritz und Tillmann Liden, wie die Ausrüstung richtig angelegt wird: „Zuerst mit den Füßen in den Gurt steigen, dann hochziehen und schon seid ihr drin.“ Anschließend muss der Hüftgurt befestigt werden, danach die Beinschlaufen und als letztes der Schultergurt. Die Kletterwald-Betreiber prüfen bei allen Teilnehmern noch einmal, ob alles richtig am Körper sitzt. Dann heißt es „Helme aufsetzen“ – und los geht’s. Anfangs noch etwas zögerlich, aber nach den ersten Schritten auf einem Parcours bekommen alle Teilnehmer spürbar mehr Sicherheit – und vor allem so richtig Spaß am Klettern.

Kletterpark_5.jpg - 45,82 kBAuf einer 450 Meter langen Strecke geht es unter und in den Bäumen auf und ab. © Quelle: Agentur 54°

Es dauert nicht lange bis zur ersten schwungvollen Seilbahnfahrt auf einer etwa zehn Meter langen Strecke. Nach einer kleinen Pause mit Stärkung gibt es ein Zwischenfazit von Maike Peinecke, die eigentlich mit Höhenangst gestartet war: „Das ist einfach super, ich mache das gleich noch mal.“ Heiko von Freeden hat sich am Zeigefinger eine kleine Quetschung zugezogen, zieht sich jetzt Handschuhe über: „Natürlich mache ich weiter.“

Kletterpark_6.jpg - 45,77 kBIsabelle Wolffson (rechts) wagt am Ende des Kletterns den Base Jump. Dorothe Kikker schaut erstmal zu. © Quelle: Agentur 54°

Base Jump aus elf Metern als Höhepunkt

Höhepunkt ist am Ende der zweistündigen Klettertour der Base Jump, bei dem sich die Teilnehmer von einer Plattform aus elf Metern Höhe in die Tiefe stürzen – um vor dem Boden sicher aufgefangen zu werden. Alle machen mit. Danach sind nur strahlende Gesichter zu sehen. Pastorin Isabelle Wolffson: „Wir werden wahrscheinlich einmal mit unserer Pfadfindergruppe einen Tag hier verbringen, und ich überlege, mir eine Jahreskarte zu kaufen.“ Ingo Wagner kündigt an: „Im Mai besuchen wir mit unserer ganzen Familie den Kletterpark.“

Kletterpark_7.jpg - 43,71 kBEs war ein toller Tag für Heiko von Freeden, Maike Peinecke, Ingo Wagner, Isabelle Wolffson (vorne von links), Nick Moritz, Ties Jakob Wagner, Dorothe Kikker und Tillmann Liden (hinten von links). © Quelle: Agentur 54°

Offizielle Eröffnung am 1. Mai

In einer Woche geht es dann offiziell los mit dem Klettern am Kalvarienberg: Am Sonntag, 1. Mai, öffnet die Anlage ihre Pforten, täglich von 10 bis 20 Uhr, bis zum 31. Oktober. Bei Anmeldung von Gruppen ist es möglich, auch früher mit dem Klettern zu starten. Eine Einzelkarte für Erwachsene kostet 22 Euro, Studierende und Auszubildende zahlen 17 Euro, Kinder und Jugendliche ab vier Jahren 17 Euro.

Kletterpark_8.jpg - 31,68 kBNick Moritz (31) gibt Maike Peinecke (62) Tipps für die nächste Etappe. © Quelle: Agentur 54°

Wer den Nervenkitzel des Base Jumps ausprobieren möchte, zahlt zusätzlich fünf Euro. Pauschalpreise gibt es für Familien, Schulklassen und andere Gruppen. Ausrüstung wie Helme und Sicherungsseile werden gestellt, zudem geben die Betreiber und ausgebildete Trainer Tipps und Hilfestellung.

Weitere Informationen unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, auf Instagram unter @kletterwaldtravemuende sowie unter der Telefonnummer 01 51/72 44 89 41.

Von Thomas Krohn