Neues Parkhaus auf dem Priwall geht in Betrieb

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An den modernen Kassenautomaten kann sowohl in bar als auch per Karte bezahlt werden.

Quelle: Thomas Krohn

 

Bewohner klagen über Parksituation

Nach zahlreichen Klagen von Bewohnern erkannte die Stadt Lübeck das Problem und reagierte: Entlang der Mecklenburger Landstraße ließ sie auf einer Gesamtlänge von 630 Metern auf beiden Seiten Pfähle aufstellen, um dort das Parken zu verhindern. Kosten: 60 000 Euro. Anfang Januar kündigte die Stadt an, dass im Frühjahr 2022 die Beach-Bay-Straßen öffentlich gewidmet sein sollen, was bedeutet, dass die Verkehrsaufsicht in der Verantwortung der Stadt liegt. Zum Saisonstart solle es eine „spürbare Verbesserung“ der Gesamtsituation geben. Dem Parkproblem begegnet jetzt auch die Planet Gruppe, ein Unternehmen von Beach-Bay- Investor Sven Hollesen: Im vorigen September wurde mit dem Bau eines  Parkhauses am Dünenweg, auf dem Gelände des ehemaligen Priwall-Krankenhauses und direkt an der Zufahrt zur Beach Bay, begonnen.

Parkhaus wird am Wochenende eröffnet

Spätestens am Sonnabend geht die Großgarage jetzt in Betrieb. Knapp 300 Stellplätze stehen auf den vier Geschossebenen mit ihren sieben Decks zur Verfügung. Parken darf dort jeder, egal ob Beach-Bay- Besucher, Hotelgast, Tagestourist oder Priwallbewohner. Es gibt Frauenparkplätze, barrierefreie Plätze und acht Plätze mit Ladestationen für E-Autos. Das Beach-Bay-Hotel Slow Down unterstützt die Verwaltung des Parkhauses operativ. „Das ist sinnvoll, weil wir vor Ort sind“, sagt Astrid Kantim. Die Hotel-Managerin ist sich sicher: „Es gibt ein großes

Potenzial an Nutzern.“ Die Parksituation auf dem Priwall sei sehr angespannt, aber sowohl den Urlaubern als auch den Mitarbeitern von Beach Bay biete sich jetzt eine gute Möglichkeit, ihre Fahrzeuge sicher abzustellen. Und: „Ich hoffe, dass die Priwallbewohner das Parkhaus als positive Bereicherung für den Urlaubsort sehen.“

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Zurzeit ist eine Gartenbaufirma dabei, den Außenbereich des Parkhauses zu gestalten.

Eine Stunde Parken kostet 1,50 Euro

Die Großgarage, die 24 Stunden am Tag geöffnet sein wird, ist hochmodern ausgestattet: Auf allen Decks sind Kameras installiert, die Kennzeichen der Fahrzeuge von Dauerstellplatz-Inhabern werden bei der Ein- und Ausfahrt gescannt und die Schranke dann automatisch geöffnet. An den Kassenautomaten sind Bar- und Kartenzahlungen möglich. Eine Stunde Parken kostet 1,50 Euro, ein Tagesticket maximal zehn Euro. Wer sein Fahrzeug dauerhaft abstellen will, muss pro Monat 80 Euro zahlen, den Platz aber für mindestens ein Jahr buchen. Geplant ist laut Astrid Kantim, das Parkhaus in das Travemünder Parkleitsystem zu integrieren, so dass bereits auf der anderen Seite der Trave erkennbar ist, ob es auf dem Priwall noch freie Plätze gibt.

neues_parkhaus_.jpg - 50,11 kBBauherr des Parkhauses ist die Planet Gruppe. Das Hotel Slow Down übernimmt die Bewirtschaftung. Quelle: Thomas Krohn

Priwallgemeinschaft begrüßt neue Parkmöglichkeit

Eckhard Erdmann, Vorsitzender der Gemeinschaft der Priwallbewohner, freut sich über das neue Parkhaus. „Primäres Ziel des Vereins war, das wilde Parken auf dem Priwall zu unterbinden.“ Der Parksuchverkehr werde sich reduzieren, im Sommer werde sich zeigen, wie das Parkhaus angenommen werde. Hinsichtlich des Vorhabens, die Großgarage in das Travemünder Parkleitsystem zu integrieren, gibt er zu bedenken, dass dieses zwei Effekte bewirken könne: „Entweder kommen dann noch mehr Besucher auf den Priwall oder es gibt keinen Parkraum mehr.“

Von Thomas Krohn