Ölfilm auf der Trave: Unfall beim Betanken am Skandinavienkai

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Die Fähren können am Abend den Betrieb wieder aufnehmen Ruth Wienecke, Stadtverkehr-Sprecherin, gestern Nachmittag

Gegen 6 Uhr, am 2. Januar, war die Feuerwehr Lübeck mit dem Alarmstichwort „Gefahrstoffaustritt auf dem Wasser zu dem Einsatz gerufen worden. Weil die Dunkelheit eine ausführliche Erkundung, von der Landseite erschwerte, unternahm der Einsatzleiter der Feuerwehr zusammen mit Mitarbeitern der unteren Wasserschutzbehörde eine Erkundung per Boot. Der Ölfilm erstreckte sich über mehr als zwei Kilometer vom Skandinavienkai bis zur Trave-Mündung.

   Weil auch Wasservögel durch den Ölfilm in, Gefahr waren, wurde eine Vogelbeauftragte des Lübecker Tierschutzvereins in den Einsatz einbezogen. Nach Angaben von Feuerwehrsprechers Lars Walther wurden fünf Schwäne gerettet und sorgsam gereinigt. Denn die Verunreinigung des Gefieders kann dazu führen, dass dessen lebenswichtige Funktionen wie Wasserabweisung und Wärmeisolierung nicht mehr gewährleistet sind. Wenn die Vögel versuchen, sich vom Öl zu säubern, kann das Öl aufgenommen werden und die Vögel vergiften.

     Der Betrieb der Personenfähre wurde eingestellt, nur eine der zwei Autofahren pendelte seitdem zwischen Festland und Priwall. Nach Auskunft von Stadtverkehr- Sprecherin Ruth Wienecke lagen die Fähren, die mit Dieselbetrieben werden, innerhalb der Ölsperren. Der Landesbetrieb für" Küstenschutz, Nationalpark - und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN) hatte die Verantwortung von der Feuerwehr übernommen und die weitere „Arbeit ans Technische Hilfswerk (THW) delegiert, das Angaben Wieneckes Angaben mit dem Rückbau der Ölsperren beschäftigt ist.

   Weder vom Landesbetrieb noch von der Hansestadt Lübeck war am Montag eine Auskunft zu dem Vorfall zu bekommen. Wir rechnen damit, dass wir heute Abend den Betrieb der Personenfähre und der zweiten Autofähre wieder aufnehmen können, sagt die Stadtverkehr-Sprecherin am Montagnachmittag.

Nach Informationen der Wasserschutzpolizei stammt der Ölfilm aus dem Bereich des Skandinavienkais und zog von dort in die Bucht. Beim Betanken einer RQRO-Fähre seien durch einen technischen Defekt mehrere Liter Schweröl ausgelaufen. Die Mitarbeiter hätten, den Fehler bemerkt und den Vorfall sofort gemeldet.

   Wie groß der Schaden für Gewässer und Umwelt ist, steht noch nicht fest. Die Wasserschutzpolizei hat „Ermittlungen wegen Gewässerverunreinigung aufgenommen. Bei unbefugter (vorsätzlicher) Gewässerverunreinigung droht laut §324 Strafgesetzbuch eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe. Handelt es sich um eine fahrlässige Gewässerverunreinigung, droht eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe.