Im schwimmenden Hotelzimmer nach Lübeck

     Seit etlichen Wochenliegen sie schon im Passathafen, seit einigen Tagen auch repräsentativ nahe der historischen Viermastbark „Passat“. Zwei Caravanboote des Hotels Slow Down mit den beiden Seiten signierten Nummern “1“ und „2“ sollen der Anfangs ein für eine Fortsetzung einer touristischen Idee, die Hotel-Geschäftsführer Martin Aye so beschreibt: „Wir wollen Lübeck und Travemünde näher zusammenbringen, mit Booten, die an Urlauber verchartert werden und mit denen sie Lübeck vom Priwall aus ohne ihr Auto benutzen zu müssen entdecken können." Mit dem Caravanboat soll über die Revierfahrt „ein Erlebnis" geschaffen werden. Mit ins Boot hat der BeachBay-Chef die Lübecker Marina The Newport geholt, die am Behnkai bis zu 50 Liegeplätze hat und ein Restaurant betreibt, auf dessen Speisekarte viele regionale Spezialitäten stehen. “Wir bieten ein passendes gastronomisches Konzept.“ Die Boote können bei uns auch mehr als einen Tag liegen, sagt Newport Geschäftsführer Ralf Schulte. Der Speiseplan der Marina folge den jahreszeitlichen Angeboten der Region. Auf der Weinkarte, stehen edle Tropfen aus deutschen, italienischen und französischen Anbaugebieten, zudem Weine aus Übersee. In den Abendstunden lädt eine Bar zum gemütlichen Verweilen ein.

     Die acht Meter langen und knapp 2,50 Meter breiten Boote mit der Aufschrift „Life is a Beach für einen entspannten Urlaub auf dem Wasser kaum Komfortwünsche übrig. Wer sich von der Sonne bräunen möchte, kann es sich auf der Dachterrasse gemütlich machen. Im Inneren des Bootes gibt es eine Pantry mit einer kleinen Kochgelegenheit, dazu eine Küchenecke mit Kühlschrank, ein WC mit Dusche sowie Schlafplätze für vier Personen. Alle Räumlichkeiten sind mit einer Klimaanlage ausgestattet.

     Der Clou: Mit einer Fernbedienung können das Bugstrahl- und das Heckstrahlruder gesteuert werden. Angetrieben wird das Caravanboat mit einem 50-PS-Motor. Des halb darf es nur von Skippern, die feinen Sportbootführerschein besitzen, gesteuert werden. „Wir möchten nicht, dass Freizeitkapitäne ohne Lizenz mit den Booten fahren, stellen aber auf Wunsch einen Skipper zur Verfügung", sagt Martin Aye. Geschippert werden darf übrigens nicht auf die Ostsee; sondern nur auf der Trave bis Lübeck, sowie auf den Seitenarmen etwa über die Pötenitzer Wiek.

     Zurzeit liegen die Boote „1“ und „2 " des Hotels Slow-Down noch im Winterschlaf; sind festgezurrt an einem Anleger im Priwallhafen. Im Frühjahr aber soll es losgehen, dann werden die Caravanboats für die Saison flottgemacht. Wenn die Boote nicht bewegt werden, müssen die Mieter keinen Sportbootführerschein haben, sie können das maritime Lifestyl-Leben auf den schwimmenden Hotelzimmern an den Anlegern in vollen Zügen genießen.

   Die Charterkosten sind bisher nicht kalkuliert. Für Martin Aye ist aber klar: „Wenn das Angebot einschlägt, werden wir die Flotte erweitern. Ziel seien weitere touristische Übernachtungen für Lübeck, attraktive Paketangebote, die Verhinderung von weiterem Autoverkehr sowie ein Ersatz die wegfallenden Übernachtungsmöglichkeiten in den Ganghäusern. Reservierungen der Hausboote können zurzeit direkt im Hotel Slow Down auf dem Priwall vorgenommen werden.