Priwall: Tempo-30-Zone wird aufgehoben - jetzt kommen neue Regeln

Tempo-30-Zone fällt weg

Mit mehr als 30 Stundenkilometern über eine Straße fahren, die als Tempo-30-Zone ausgewiesen ist oder wenn auf der Straße Schilder mit dem Hinweis auf eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h stehen - für Verkehrsteilnehmer macht das erst einmal keinen Unterschied. Wer zu schnell fährt und dabei erwischt wird, muss mit einem Bußgeld rechnen; Das gilt unter anderem für die Mecklenburger Landstraße auf dem Priwall. Sie ist als Tempo-30- Zone eingerichtet, von der Landesgrenze zu Mecklenburg über eine Länge von etwa zwei Kilometern bis zum Fähranleger, in beide Richtungen. „Es gab damals eine Zustimmung der Fachaufsichtsbehörde aufgrund der Zonenrandlage", sagt Stadtsprecherin Nicole Dorel. Eine Verlängerung der Ausnahmegenehmigung für die Ausweisung der Mecklenburger Landstraße als Tempo-30-Zone werde von der Behörde jedoch nicht in Aussicht gestellt. Was heißt: Die Stadt muss die Regeln ändern.

      Fachaufsicht der Straßenverkehrsbehörde Lübeck ist der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr. Dort gibt es eine Verkehrssicher-heitskommission, die bei Fragen zur Verkehrsregelung und Verkehrsschildern berät. Der Landesbetrieb kann in Einzelfällen Ausnahmen im Rahmen des Straßenverkehrsrechts erteilen. Das war bei der Einrichtung einer Tempo-30-Zone für, die Mecklenburger Landstraße der Fall. Normalerweise ist diese Zone für Kreisstraßen nicht erlaubt. Die Situation hbe sich grundlegend geändert, sagt Dorel. Durch die jetzt stattfindenden Verkehre sei„die verbindliche Funktion einer Kreisstraße sichtbar und eine Überführung in das geltende Recht erforderlich." Die bisherige Tempo-30-Zone werde in eine Kreisstraße mit Vorfahrtsregelung überführt und aufgrund des Kurorts mit einer Einzelbeschilderung 30 km/h beschildert. Dann entfalle die Rechts-vor-links-Regelung, die bisher an sechs von acht Einmündungen an der Mecklenburger Landstraße galt.

Die Polizeidirektion Lübeck hat die Kreuzung Mecklenburger Landstraße/Dünen-weg/Pötenitzer Weg seit 2018 als so genannte Unfallhäufungsstelle ausgemacht. Ursächlich seien in der Regel Vorfahrtsverletzungen. Seit Langem fürchten Anwohner um ihre Sicherheit, spätestens seit der Zunahme des Kraftfahrzeugverkehrs durch den Touristenstrom. Sie kritisieren, dass auf der Straße gerast werde und kaum jemand die Rechts-vor-links-Regelung beachte.