Vandalen zerstören Miniatur-Dorf auf dem Priwall

Kloster, Kirche, Häuser und ein Gehöft: So sieht es an der Pötenitzer Wiek nicht mehr aus. Unbekannte Vandalen haben das mittelalterliche Dorf zerstört.

Kloster, Kirche, Häuser und ein Gehöft: So sieht es an der Pötenitzer Wiek nicht mehr aus. Unbekannte Vandalen haben das mittelalterliche Dorf zerstört. Quelle: Thomas Krohn

Nach dem ersten kleinen Schock stand für die Baumeister-Familie fest: „Wir lassen uns nicht entmutigen und bauen ein neues Dorf auf. " Rüdiger Schamweber: „Es war uns eigentlich klar, dass irgendwann irgendwelche Leute unser Dorf kaputt machen würden." Auch Fynn und Levin nahmen es eher gelassen: „Dann haben wir wieder eine Aufgabe, uns macht das Bauen ja Spaß. “ An Stelle des mittelalterlichen Dorfs soll an der Abbruchkante am Ufer der Pötenitzer Wiek jetzt eine kleine Goldgräberstadt mit Tipis, Hütten, einem Saloon und anderen Gebäuden entstehen. Als Material will das Vater-Söhne-Trio Aste, Zweige, Holz und Häckselgut verwenden, das überall an der Wiek zu finden ist. Selbstverständlich wollen sie darauf achten, dass sie in dem Naturschutzgebiet nichts zerstören oder verändern.

Das Werkeln mit Naturmaterialien macht der Familie großen Spaß. Dabei lernen Fynn und Levin vieles von ihrem Papa: Rüdiger Schamweber betätigt sich als Hobby-Bildhauer und hat bereits einige Kunstwerke geschaffen. Vor dem Wochenendhaus seiner Mutter auf dem Priwall steht ein drei Meter langes Piratenschiff, das er zusammen mit seinen Sprösslingen gebaut hat. Zurzeit bearbeitet der 57-Jährige in der Nähe seines Wohnorts Büchen im Lauenburgischen mit Fynn und Levin einen riesigen Baumstamm, aus dem das Trio einen Grizzlybären schnitzen will. In zwei Wochen will die Familie dann mit den Arbeiten für das Goldgräberdorf starten. Tkr