× Was die Priwallbewohner betrifft ...

Waterfront: Falsche Zahlen?

9 Jahre 5 Monate her #312 von Erdmann Eckhard
Waterfront: Falsche Zahlen?, 04 Mar. 2014 08:03

Waterfront: Falsche Zahlen?
Bürgerinitiative kritisiert Berechnungen der Stadt.
Lübecker Nachrichten
03.03.2014 22:15 Uhr

Travemünde.
Was bringt das Waterfront-Projekt auf dem Priwall finanziell? Darüber streiten sich die Gelehrten.

Während die Bürgerinitiative für eine behutsame Priwallentwicklung (BIP) die prognostizierten Erlöse für zu hoch hält, verteidigt die Stadt ihre Berechnungen. „Es ist unglaublich, wie Investor, Politik und Verwaltung versuchen, mit falschen Zahlen die Erlöse nach oben zu rechnen“, kritisiert Siegbert Bruders von der BIP. „Wer nicht aufpasst, wird manipuliert.“ Er geht davon aus, dass die Stadt nur 450 000 Euro jährlich einnimmt durch die geplante Ferienanlage Waterfront, nicht wie behauptet 1,2 Millionen Euro. Denn: Die Ferienwohnungen würden zwar zu 60 Prozent belegt, nicht aber die Betten. Deren Auslastung liege bei 30 Prozent. So sei es auch im dänischen Feriendorf auf dem Priwall.

„Eine Auslastung der Betten, wie sie uns Wirtschaftssenator Sven Schindler (SPD) und Investor Sven Hollesen vorrechnen, gibt es in der ganzen Bundesrepublik nicht“, sagt Bruders. „Wieso wird das nicht korrigiert?“ Er mutmaßt, weil „sich dann die gesamte Rechnung der wundervollen Erlöse durch die Kureinnahmen auf ein Viertel reduziert“. Außerdem müsse man aus der Rechnung die Übernachtungen für das Hotel und die Jugendherberge abziehen. Denn wann diese beiden Einrichtungen gebaut werden, ist noch unklar.

Wirtschaftssenator Schindler weist den Vorwurf der falschen Zahlen zurück. „Es geht bei den Berechnungen um die Auslastung der Betten.“ Die werde bei 60 Prozent liegen, davon gingen die Betreiber aus. „Das haben sie mir auf mehrfaches Nachfragen bestätigt“, sagt Schindler. Er habe außerdem immer erklärt, dass die 1,2 Millionen Euro Einnahmen für die Stadt inklusive Hotel und Jugendherberge seien. „Nur die Ferienwohnungen bringen etwa die Hälfte — 600 000 Euro. Das habe ich immer gesagt“, erklärt Schindler.

Auch Kurdirektor Uwe Kirchhoff verteidigt seine Zahlen. „Wir berechnen die Kureinnahmen immer nach Übernachtungen, also pro Kopf oder pro Bett — nicht pro Ferienwohnung.“ Dadurch sei die Hochrechnung entstanden, dass durch Waterfront mit 315 000 zusätzlichen Übernachtungen im Jahr gerechnet werde. „60 Prozent Auslastung ist eine konservative Rechnung“, sagt Kirchhoff. Man habe sich andere Ferienanlagen der Betreiber angesehen. „Im Vergleich dazu liegen die 60 Prozent am unteren Ende.“ Wie die Bürgerinitiative auf 30 Prozent Auslastung der Betten käme, weiß er nicht. Bruders gibt dafür auch den Kurbetrieb als Quelle an. Die BIP will jedenfalls noch einmal nachlegen und auch den Kaufpreis für das Waterfront-Grundstück genauer unter die Lupe nehmen. jvz

LN

Dem Aufmerksamen Leser entgeht nicht die Aussage vom Senator Schindler, in der er sagt die Einnahmen der Feriendörfer werden sich auf 600.000 € belaufen.
D.h. wenn das Hotel und die Jugendherberge herausgerechnet werden, und das muss, dann belaufen sich die Einnahmen der Stadt auf 600.000 € und nicht auf 1.2 Millionen

E.Erdmann

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