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Votum des Gestaltungsbeirates zum Waterfront - Projekt

9 Jahre 5 Monate her #278 von Erdmann Eckhard
Votum des Gestaltungsbeirates zum Waterfront - Projekt, 04 May. 2013 09:42

Nach einer internen Beratung des GBR mit dem Bausenator und Vertretern der Stadtplanung gibt der GBR (Gestaltungsbeirat) folgendes Votum ab:

Der GBR zeigt sich von dem Vortrag des Investors, Herrn Hollesen sehr beeindruckt, die Absichten sind sehr gut nachzuvollziehen. Die gewünschte Stimmung und Atmosphäre, die das touristische Projekt ausstrahlen soll, ist verständlich und nachvollziehbar vorgetragen worden. Allerdings fehlt der unmittelbare Bezug zu dem jetzt vorliegenden Entwurf, es fehlen die Highlights und die charakteristischen Orte, in denen die gewünschte Atmosphäre konkreter auf den Ort bezogen verankert werden kann. Die architektonische Ausformung erfordert vorab eine grundlegende, in die Tiefe gehende Überarbeitung des Städtebaus. Daher wird die Architektur heute nicht vertieft, da die Voraussetzungen dafür fehlen.

Die Mitglieder des GBR haben den Eindruck, dass das städtebauliche Konzept im Zuge der Überarbeitungen deutlich an Qualität verloren hat. So ist z.B. die zentrale Sichtachse von der Rezeption zur Passat nur noch in einer „Schlucht“ übrig geblieben, es fehlt ein ansprechendes Entree.
Der Standort des Funktionsgebäudes zentral auf dem Seglerplatz ist nicht vertretbar, es müsste in den Hintergrund treten.
Die Riegel-Bebauung am Brauereigang wirkt sehr geschlossen, die Auflockerung in den oberen Geschossen ist nicht mehr gegeben.
Die ebenerdigen Stellplatzflächen und die Stellplätze unter der Düne sind dringend zu überarbeiten.

Die Bebauung am Kohlenhof wird als nicht wünschenswert angesehen.
Besser und dem touristischen Projekt förderlich wäre es, wenn der Kohlenhof mit seiner Grünkulisse im Bestand bleiben würde und das Projektgebiet wie „ein Kissen“ auf die Flächen am Passathafen zwischen den Waldflächen begrenzt werden würde.

Der GBR schlägt vor, einen Wettbewerb bzw. ein Gutachterverfahren durchzuführen, um die vom Inestor und der HL gewünschte besondere Atmosphäre auch in der städtebaulichen Ausformung wieder zu finden. Die Vorgaben für den Wettbewerb sind im Hinblick auf die Wohnungen, Nutzungen etc. sowohl von dem Investor als auch von der Stadt zu formulieren, damit das Ergebnis unmittelbar in die Festsetzungen des B-Planes münden kann.

Auf Nachfragen von Herrn Hollesen zum Entree, der Riegelbebauung am Brauereigang
und dem Sanitärgebäude auf dem Seglerplatz macht Herr Böge nochmals deutlich, dass nicht eine punktuelle Überarbeitung die Lösung bringen kann.

Herr Hollesen erläutert, dass er nur sehr ungern einen Wettbewerb für seine Gebäude mitmachen würde, da die Grundrisse von ihm bzw. seinem Team am besten entwickelt werden können und er keine Kosten für weitere Architektenleistungen in die Vermarktung dieser Ferienwohnungen einkalkuliert hat. Höhere Vorlaufkosten würden die Vermarktung und die Wettbewerbsfähigkeit erheblich erschweren.

Die Mitglieder des GBR machen deutlich, dass die Größe der Gebäude, deren Abmessungen und sei vielmehr, dass jedes Gebäude im Kontext zur gesamten Anordnung richtig stehe, das lässt sich nur durch eine grundlegende Überarbeitung des städtebaulichen Konzeptes im Rahmen eines Wettbewerbes bzw. konkurrierenden Gutachterverfahrens erreichen.
Die Vorgaben für die Gebäudegrundrisse und weitere vom Investor gewünschte Details sollten selbstverständlich in der Wettbewerbsaufgabe formuliert werden.
Die Mitglieder des GBR machen deutlich, dass sie das Projekt befördern möchten.
Mehrere grundsätzliche Varianten würden helfen, die Vielfalt der Bedingungen in ein stimmiges Bild zu bringen. Dabei komme es entscheidend auf die erste Reihe an.
Bei den vorgesehenen Holzhäusern in der zweiten Reihe kann auf PLANET vertraut werden, die bereits mit der Ferienhaussiedlung bewiesen haben, dass das Ambiete stimmig gelungen ist.

Auf die Frage von Herrn Hollesen, ob es auch eine „weiße Stadt“ werden darf und ob Holzelemente auf der Fassade denkbar wären, kommt die Antwort, dass es auf die stimmige Gesamtkomposition ankomme, die Herr Hollesen treffend beschrieben habe. Dafür wäre sowohl eine „weiße Stadt“ als auch die Verwendung von Holz denkbar. Eine für diesen Standort schlüssige Stimmung wäre allerdings kaum in Backstein denkbar. Frau Ragnarsdottir erläutert, dass ländliche Elemente des Pri wall auf eine eher städtisch anmutende Bebauung am Passathafen treffen würden.
Man könnte sich aber auch fragen, ob die vorhandenen ländlichen Elemente bis an die Wasserseite heran auch für eine Neubebauung bestimmend sein könnten.
Wichtig ist, einfach, solide, schlicht, gerne mit Holzelementen zu planen und mehr Zusammenhalt in der gesamten Neubebauung zu erreichen.

Ergebnis
Es wird empfohlen, einen städtebaulichen Wettbewerb mit Realisierungsteilen mit
4 bis 6 Bürogemeinschaften aus Stadtplanung und Landschaftsplanung durchzuführen.
Die Auslobung wird vom Bereich Stadtplanung in enger Abstimmung mit dem Investor erarbeitet und mit dem GBR abgestimmt.
Vom Zeitraum her wird eine Jury Sitzung nach der Sommerpause/vor den Herbstferien für realistisch erachtet. In der Jury sind Vertreter aus Politik, des GBR, Fachleute und Investor vertreten.

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