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Priwall Waterfront: Ein Projekt in der Warteschleife

9 Jahre 5 Monate her #261 von Erdmann Eckhard
Priwall Waterfront: Ein Projekt in der Warteschleife, 30 Sep. 2012 11:22



Lübeck - Anfang 2014 soll es Baurecht geben. Dann wird dort eine Ferienanlage entstehen.

Warten auf Waterfront:

Die neue Ferienanlage auf dem Priwall wurde 2006 angekündigt, doch passiert ist bisher noch nichts. 150 Millionen Euro will der Däne Sven Hollesen dort investieren, bis zu 300 neue Arbeitsplätze schaffen. Doch das Verfahren dauert. Hollesen rechnet jetzt Anfang 2014 mit Baurecht – nach sieben, fast acht Jahren Planung. „Das Projekt Priwall Waterfront wird kommen“, ist er überzeugt. In Sankt Andreasberg im Harz hat Hollesen Anfang des Jahres ein Grundstück gekauft. Baurecht hat er dort seit einer Woche. „In Lübeck braucht man ein bisschen Humor“, meint er.

Hollesen hat das 70 000 Quadratmeter große Areal am Passathafen 2008 für 6,5 Millionen Euro gekauft. Die Erschließungskosten muss er bezahlen und kommt damit auf 14 Millionen Euro. Das Geld fließt erst an die Stadt, wenn er Baurecht hat. Für das Projekt hat Hollesen die Priwall Waterfront AG gegründet, eine Tochtergesellschaft der Planet-Holding AG. Die neue Anlage soll das benachbarte Feriendorf auf dem Priwall ergänzen, dass Hollesen ebenfalls gebaut hat. Insgesamt rechnet er mit 2900 Touristen-Betten auf der Halbinsel vor Travemünde. „Den größten Gewinn von dem Projekt hat die Hansestadt“, ist Hollesen überzeugt. „Die Millionen krachen da nur so rein.“ Er rechnet mit 700 000 Euro Kurabgabe pro Jahr, hinzu kämen Einnahmen der Bettensteuer.

Derzeitiger Planungsstand:
Am Bebauungsplan wird immer noch gearbeitet, Anfang 2013 wird es eine Bürgerbeteiligung geben. Die schon vorliegenden Gutachten müssen jetzt wieder aktualisiert werden. „Zwischenzeitlich haben sich Gesetze geändert“, sagt Hollesen. Er hatte
bereits die 66. Sitzung mit der Verwaltung zu Waterfront. Vorgesehen sind 25 Hafenvillen mit drei Geschossen und Penthouse, die sich vom
Kohlenhof auf dem Priwall am Passathafen entlang ziehen bis zum Liegeplatz der „Passat“. In den sieben Häusern am Kohlenhof werden 55
Eigentumswohnungen untergebracht. Die anderen sollen Ferienwohnungen werden.
An der Promenade – die, die Stadt baut – sind im
Erdgeschoss der Hafenvillen Läden, Cafés und Restaurants geplant.
Im September soll feststehen, wie teuer die Promenade wird.
Einige der Hafenvillen sollen mit einem Bein im Wasser stehen wie das Radisson Blu Senator Hotel. Hinter den Hafenvillen sind 42 Doppelhäuser
mit Ferienwohnungen geplant. Die Autos sollen teils unter Dünen versteckt werden, ein Parkplatz ist in zweiter Reihe hinter den Hafenvillen
vorgesehen. Außerdem soll an der Mecklenburger Landstraße die neue Rezeption für die Gäste der Ferienhäuser gebaut werden – an der Stelle,
an der neben dem ehemaligen Krankenhaus ein Gebäude steht. Es sind 80 kostenlose Parkplätze vorgesehen – für Segler und Besucher. Hollesen
kann aber auch eine Parkpalette bauen, dann darf er Parkgebühren nehmen.

An der Spitze des Passathafens ist ein Vier- bis Fünf-Sterne-Hotelvorgesehen. „Wir sind in Gesprächen“, sagt Hollesen. Allerdings wird nicht seine Priwall Waterfront AG bauen, sondern Hollesen sucht dafür einen Investor und Betreiber. Auch ein Architektenwettbewerb ist vorgesehen.

An der Südermole des Passathafens will Hollesen eine Mini-Brauerei ansiedeln – und liebäugelt mit einem Priwall- oder Passat-Bier.
Dahinter ist ein Bad vorgesehen, das allerdings nur für die Feriengäste zugänglich ist – Schwimmbad, Sauna, Wellness und Indoor-Spielhalle sollen dort
untergebracht werden. „Sollte aber in Travemünde ein Spaßbad gebaut werden, würden wir natürlich auf eines verzichten und hätten mehr Platz
für Indoor-Spielplätze“, so Hollesen. Er bezieht sich damit auf Pläne der Unternehmensgruppe Wund, die in Travemünde ein Badeparadies
errichten will. Allerdings fordert sie 1,5 Millionen Euro an Zuschüssen von der Stadt im Jahr.

Hollesen plant außerdem ein günstiges Hotel für junge Leute auf dem Priwall – auf dem Areal des ehemaligen Krankenhauses. „Das würde gut
passen“, sagt Hollesen. Auch dafür sucht er Mitinvestoren. Für dieses Gelände hat er von der Stadt ebenfalls den Zuschlag bekommen, doch da
die Stadt nicht wusste wohin mit dem Magazin der Stadtbibliothek, das dort untergebracht ist, besteht dort eine Art Schwebezustand. „Die Stadt
konnte nicht liefern“, beschreibt Hollesen die Situation.

Andere Probleme auf dem Priwall haben sich mittlerweile gelöst. Die Segler räumen ihre jetzige Halle und bekommen eine neue am Passathafen.

Für den Kanuverein ist eine Fläche auf dem Krankenhaus-Areal auf dem Priwall im Gespräch, und der Campingplatz ist zwar bereits gekündigt, er kann dort aber noch bis zum Oktober 2013 bleiben.

Von Josephine von Zastrow

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