× Was die Priwallbewohner betrifft ...

Schlechte Karten für Hollens Hotel

5 Jahre 3 Monate her #1219 von Erdmann Eckhard
Schlechte Karten fürHollesens HotelGutachten zum Wald auf dem Priwall liegtvor – Ergebnis: Der Bereich ist schutzwürdig – Neue Hürde für Hotelpläne an der
Kohlenhofspitze  Travemünde.Gute Nachricht für dieNachtigall, den Großen Buntspecht,denZwergschnäpper, den Neuntöter und die Waldohreule: Ihr Lebensraumistnach Auffassung eine Gutachters schutzwürdig. Für einige Politiker ist daher
jetzt klar: Das geplante Hotel auf der Kohlenhofspitze des Priwalls und weitere
Villen in Richtung Fährvorplatz sind damit beerdigt.Diestädtische Naturschutzbehörde hat Anfang 2018 ein Gutachten in Auftrag gegeben,
das dieSchutzbedürftigkeitder Flächennördlich der Mecklenburger Landstraße überprüfen soll. Das Gutachtenistfertig, wird nach Auskunft des Bereichs Umwelt Natur und Verbraucherschutz noch
redaktionellüberarbeitet,geht dann in den Senat und die politischen Gremien und soll in den kommenden
Wochenauchveröffentlicht werden. Das Ergebnis des Gutachtens lieferte Bereichsleiterin
Birgit Hartmann aberbereitsam Dienstag im Umweltausschuss der Bürgerschaft: „Der Bereich ist
schutzwürdig.“„Ichfreue mich, dass der Gutachter das genauso sieht wie wir“, erklärt Matthias
Braun, VorstandssprecherdesLandschaftspflegevereins Dummersdorfer Ufer und Mitglied des
Naturschutzbeirates. „DieKohlenhofspitze ist landschaftsprägend.“ GegenHollesens Pläne braut sich seit einiger Zeit Widerstand zusammen.Der Ortsrat und die Gemeinschaft derPriwallbewohner lehnen eine weitere Bebauung des Priwalls ab, ebenso die
Travemünder Politiker von SPD und CDU.„ Was auf dem Priwall bisher gebautwurde, reicht“, erklärt Silke Mählenhoff( Grüne),Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Sicherheitund Ordnung. „Wir sind für einLandschaftsschutzgebiet und gegen ein Hotel“, sagt Detlev Stolzenberg,Fraktionschef der Unabhängigen. „Der Wald mussbleiben“ ,sagt Antje Jansen, Fraktionschefin von Freie Wähler & GAL, „Touristen
brauchen auch Naturräume und nicht nur versiegelte Flächen. “Jansen erinnert
auch daran, dass Wald vor Hochwasser schütze. Die großen Fraktionen im
Rathausreagieren dagegen ausgesprochen zurückhaltend. „Wir warten bis uns das
Gutachten und die Vorlage der Verwaltungvorliegen“, erklärt CDU-Fraktionschef Oliver Prieur,„vorher können wir den Vorgang nicht bewerten.“ Erst einmalbleibe die CDU
vertragstreu. Das bestätigt SPD-Fraktionschef Peter Petereit: „Wir werden nicht
vertragsbrüchig.“ Die Fraktion müsse erst einmal das Gutachten lesen können.
Petereit räumt aber auch ein: „Wenn der Bereich wirklich schutzwürdig ist, kann
dort kein Hotel gebaut werden.“Hintergrund:Die Stadt hat das Areal Ende 2017 für 2,36 Millionen Euro an Investor Hollesen
verkauft.DasGeld wird aber erst überwiesen, wenn es für den Bereich Baurechtgibt. Dazu muss
ein Bebauungsplanaufgestelltwerden, über den die Politiker entscheiden. Politiker der großen Fraktionen
fühlen sich beiHollesenim Wort. Der Jurist und Bürgerschaftsabgeordnete Wolfgang Neskovic
(Unabhängige)hatbereits im vergangenen Jahr erklärt, „dass keine vertragliche Verpflichtung zur
BebauungderKohlenhofspitze besteht“. Es sei irreführend, wenn darauf verwiesen werde, dass
der Kaufvertragzwischender Stadt und dem Investor eine vertragliche Bindung enthalte, die die Stadt
dazu zwinge,denPlänen des Investors zu folgen. Waterfront-Investor Hollesen war gestern für
die LN nicht zu erreichen.ImOktober hatte er gesagt, dass Kompromisse bei der Zahl der Hotelbetten und
Häuser möglichseien. Er bekräftigte aber: „Wir wollen gern ein Hotel bauen.“ VonKai DordowskyImBereich zwischen Fähre und Passathafen will Investor Sven Hollesen ein Hotel
und mehrere Villen errichten. FOTO:JOHN GARVE/AGENTUR 54° 

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