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Abschied von der Priwall - Klinik - LN 25.03.2015 -

9 Jahre 1 Monat her - 9 Jahre 4 Wochen her #466 von Erdmann Eckhard
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Abschied von der Priwall- Klinik
Von Kai Dordowsky
Travemünde - Das frühere Priwallkrankenhaus wird dem Erdboden gleichgemacht. Bagger der Firma Scheel beißen sich in die Gebäude I bis lll, die so baufällig sind, dass sie abgerissen werden müssen. Die Abbrucharbeiten starteten vor einer Woche und dauern nach Schätzung des Koordinierungsbüro für Wirtschaft (KWL) bis Mitte April. „Über Ostern wird es keine Arbeiten geben, die außergewöhnlich laut und staubig sind", versichert ein KWL-Mitarbeiter.600 000 Euro hat die Bürgerschaft für die Arbeiten bereitgestellt. Der Bauschutt wird vor Ort sortiert und dann abtransportiert. Ursprünglich sollte die ehemalige Klinik bereits im vergangenen Sommer fallen. Dagegen wehrten sich die Travemünder Kurverwal-tung und die Betreiber der Ferienhaussiedlung, weil sie Lärm und Staub nicht ausgerechnet in der Hauptsaison ertragen wollten. Außerdem wurden in den seit 2005 leer stehenden Gebäuden Fledermäuse vermutet. Die Verwaltung schaltete die Biologin Dorothea Barre aus Melsdorf ein, die auf Fledermaus-Populationen spezialisiert ist und seit 14 Jahren von Kommunen beauftragt wird. Barre stellte ein nennenswertes Vorkommen von Zwergfledermäusen und das Balzquartier einer Mückenfledermaus fest. Die Tiere hatten in den Gemäuern ihr Winterquartier. Daraufhin entschied sich die Verwaltung um Wirtschaftssenator Sven Schindler (SPD), den Abriss in dieses Frühjahr zuverlegen. Die Fledermäuse erhalten Ersatzplätze im Wald.
Mit Wehmut verfolge ich die Arbeiten, sagt Frank Urban, der frühere Verwaltungsleiter des Priwallkrankenhauses. Mit dem Rad fährt der Pensionär immer wieder einmal an seine alte Wirkungsstätte. “Die Stadt hat viel Geld in diese Gebäude investiert, und vom Land kamen viele Fördermittel“, erinnert sich Urban. Der frühere Klinikmanager ist sich ziemlich sicher, dass die Abrissarbeiten länger als bis Mitte April dauern werden.“ An dem Beton und den Kellern werden sich die Bagger noch die Zähne ausbeißen“, sagt Urban. Kaputt seien vor allem die Dächer der drei Gebäude gewesen.
Von 1930 bis 1935 wurde das Krankenhaus erbaut, das zunächst vom Militär genutzt wurde. Später ging die Einrichtung in kommunale Trägerschaft über. Das Priwallkrankenhaus zählte 124 Betten und versorgte jährlich 3000 Patienten, die stationär aufgenommen wurden, und bis zu 2000 ambulante Fälle.12 Ärzte und 62 Krankenschwestern und -pfleger waren hier tätig.- Drei medizinische Abteilungen gab es - die Innere Medizin, die Chirurgie und die Orthopädie. Mitte 2000 legte ein vom Land in Auftrag gegebenes Gutachten die Schließung des Standorts nahe. Pfleger, Schwestern und Ärzte gingen auf die Straße. 10 000 Lübecker unterschrieben für den Erhalt des Hauses. Die Schließung wurde abgewendet, aber 2002 trennte sich die Stadt von ihren Kliniken auf dem Priwall und in St. Jürgen. Der Münchner Sana-Konzern übernahm, eröffnete im Herbst 2005 die Travemünder Klinik und schloss das Priwallkrankenhaus.
Seitdem verrotten die Gebäude.
Im vergangenen Jahr stürzten erste Teile ein. Wenn sie endgültig beseitigt sind, soll auf der Fläche ein Einzelhandelsgeschäft angesiedelt werden. „Das übernimmt die Nahversorgung der Bewohner und der Touristen", erklärt Wirtschaftssenator Schindler„es gibt keine Verkaufsgespräche sondern bislang nur eine Planung; Geplant ist seit rnehreren Jahren auch die Ansiedlung einer Jugendherberge durch das Herbergswerk Nord. Die soll im Gebäude IV unterkommen .Dass passt hervorragend in unser Tourismuskonzept für den Priwall erklärt Schindler. In den Gebäuden IV und V sind die Magazine der Stadtbibliothek untergebracht. In diese Häuser werde sogar eine neue Heizung eingebaut, sagt ein KWL-Mitarbeiter. Bisher wurden die Gebäude vom früheren Krankenhaus mit Wärme versorgt.
Haus Vl hat Waterfront-Investor Sven Hollesen gekauft. Hollesen will dort die Rezeption der Ferienanlage sowie einen öffentlichen, gebührenfreien Parkplatz unterbringen

Auszüge aus der LN
Erdmann[/left][/center][/right]

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