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Stellungnahme der Gemeinschaft der Priwallbewohner e.V. Kohlenhofkai – Gestaltun

2 Jahre 7 Monate her #1730 von Erdmann Eckhard
Kohlenhofkai – Gestaltungskonzept
Stellungnahme der Gemeinschaft der Priwallbewohner e.V. (GdP) zu den Fragestellungen des Ingenieurbüros Mohn GmbH und des Landschaftsarchitekten Siller an die Beteiligten und Anlieger (Stand 02.08.2021) Lübeck Travemünde

Vorbemerkung
Das Thema Promenadenrundlauf mit Nutzung und Gestaltung der sogenannten Multifunktionsfläche bzw. des Kohlenhofkais bewegt die Priwallbewohner sehr stark. Das Interesse an einer Mitgestaltung ist sehr groß. Die Mehrzahl der Bewohner wünscht das prägende Küstenlandschaftsbild des Priwalls so zu erhalten wie es ist. Die sogenannte Multifunktionsfläche soll mit als Landschaftsschutzgebiet bei nördlichen Priwalls ausgewiesen werden. Sofern eine Ausweisung nicht erfolgt, ist durch ein Pla-nungsgebot im Rahmen der Verordnung eine indirekte Unterschutzstellung des Gebietes vorzusehen. Neben der anliegenden Zusammenstellung der Einzelmeinungen legt der Vorstand der GdP nachfolgend eine Zusammenfassung der Antworten der Priwaller zu den Fragestellungen des Ingenieurbüros Mohn GmbH und des Landschaftsarchitekten Siller vor.

A - Allgemein
1. Was macht der Kohlenhofkai für Sie aus?
Von der Travemünder Seite aus gesehen bildet die grüne Kulisse inklusive Kohlenhofspitze den notwendigen und erholsamen Kontrast zu der Beach Bay mit seinen ausschließlichen Betonbauten. Dieses typische Landschaftsbild zeigt dem Besucher, dass sich neben den Betonburgen auch noch eine schützens- und erhaltenswerte Natur auf dem Priwall erhalten hat. Diese markant sichtbare grüne Oase gegenüber der Vorderreihe, eine einzigartige Mischung aus Natur und dem Schiffsverkehr auf der Trave, darf nicht auch noch mit touristischen Angeboten verbaut werden, sondern muss gestaltet, gepflegt und erhalten werden. Ruhiger Spaziergehweg mit Blick auf offene See, Trave, Wasservögel und Schiffe, sowie auf die quirlige Gegenseite „Vorderreihe“

2. Welche Nutzer sind aktuell anwesend?
Einheimische, also Priwaller, einschließlich Rosenhof und Kanuclub und Travemünder Spaziergänger sowie Angler und Touristen aus den umliegenden Ferienwohnungen und BeachBay nutzen den Kohlenhof-Kai zum Spaziergehen oder einer Rast zum „Schiffe gucken“ auf den Bänken. Der Kohlenhofkai ist auch ein beliebtes Revier für Angler. Dass der Kohlenhofkai sehr stark von Touristen für den viel propagierten Promenadenrundlauf genutzt wird, ist bisher nicht zu erkennen. Dagegen gibt es eine verstärkte Nutzung durch Radfahrer (vor allem E-Bike-Fahrer), die von der Fähre kommend ihre Fahrten weiter – auch Richtung Mecklenburg – fortsetzen.

3. Wie wichtig ist der Kohlenhofkai für den Tourismus, für die Einwohner Travemündes?
Sehr wichtig zur Erholung mit maritimen Flair für die Einwohner Travemün-des. Der Kohlenhofkai als Teil des Promenadenumlaufes erschließt für die Gäste des Seebades (Touristen) und der Einheimischen den Bereich um die Trave und am Rande den Priwallstrand sowie weitere Teile des Priwall.
Für Einheimische – und hier besonders die BewohnerInnen des Rosenhofs – ist der Kai ein beliebter Weg zum Flanieren und bei mobilitätseinge-schränkten Personen zum Verweilen, Klönen und Schiffe gucken. Daher sollten hier keine gastronomischen oder sonstigen touristischen Angebote aufgebaut werden. Für den Tourismus spielt der Kohlenhofkai zurzeit noch keine besondere Rolle, da Spiel und Spaß sich in der Beachbay-Anlage abspielen – auf den Spielplätzen, der Indoorsportanlage und dem geplanten Beachbay-Center am Strand.

4. Sonstiges / Bemerkungen / Anregungen
Der gesamte Kohlenhofkai mit dem bislang als Multifunktionsfläche vorgesehenen Teil soll als Fläche in das beabsichtigte LSG aufgenommen und in die langfristigen Zielsetzungen der Verordnung über das LSG einbezogen werden. Dies schließt nicht aus, dass die Verordnung Ausnahmegenehmigungen für Gestal-tungen zulässt (Spielplatz, ähnliches wie früher „Eis-Klaus) die mit den Zielen des LSG vereinbar sind und auch langfristig angepasst werden können.
Die Schwarzdecke sollte erhalten bleiben, weil sie für Rollstuhlfahrer und Fußgänger mit Gehhilfen besser geeignet ist und auch leichter Instand zu halten ist als ein Betonplatten-Weg (Fugen verhindern ein komfortables Abrollen, bildet über Kurz oder Lang Stolperkanten). Sowohl die jetzige Nutzung als auch das derzeitige Bild dürfen grundsätzlich nicht zerstört werden. Auch die Grünflächen sollten erhalten bleiben und unter Schutz gestellt werden. Die Freifläche neben der Bunkerstation bis zum kleinen Stichweg zum Kohlenhof, sollte gärtnerisch gestaltet werden, zum Beispiel großflächige Rosenrabatten, da setzt sich dann die Bepflanzung des Rosenhofes fort. Ein wunderbarer Anblick von der Vorderreihe aus. Einige Priwaller wünschen so wenig Änderungen wie möglich, ande-re einen Anlaufpunkt - auch im Winter - für Einheimische, wie es „Eis-Klaus“ war.

B - Landseite - Verkehr
1. Wie sehen Sie die aktuelle Situation am Fährplatz zur Zufahrt auf die Fähren?
Schlimm. Der Fährplatz ist nicht sehr verkehrssicher für Fußgänger. Die Verkehrssituation mit den Fähren ist absolut unbefriedigend, für Einheimische, Touristen und Durchgangsverkehr. Für Fußgänger, Rollatoren, Rollstuhlfahrer und Radfahrer ist der Zustand bedenklich. Es gibt keine Kennzeichnung für diese FährnutzerInnen und dadurch kommt es zu gefährlichen Begegnungen der wild durcheinander stehenden Wartenden und die Fähre Verlassenden. Z.B. müsste dringend der Zugang optisch gekennzeichnet werden, weil bei großem Andrang Fußgänger und Radfahrer die Wege für Fahrgäste, die von der Fähre kommen, versperren, eine teilweise gefährliche Situation, weil auch Kraftfahrzeuge zwi-schen den Fahrgästen fahren.
Für KfZ ist der Zustand befriedigend. Der markierte Stauraum auf dem Fährvorplatz verkürzt den KFZ–Stau und ist damit auch notwendig. Dieser könnte noch optimiert und deutlicher gekennzeichnet werden.
Die Fahrbahn zum Fähranlieger für Niedrigwasser muss neu asphaltiert wer-den, da weiter derart vielen Unebenheiten vorhanden sind, dass die Fußgänger durch Wasserfontänen betroffen sind.

2. Welche Verkehrsteilnehmer sollten im Bereich Fährplatz und Promenade bevorzugt werden?
Nur – wie bisher - Feuerwehr, Krankentransporte, Polizei, ÖPNV, die Bevorzu-gung bestimmter Personengruppen würde keine Besserung bringen. Dies könnte nur durch eine intelligente Lenkung der verschiedenen Gruppen erreicht wer-den. Ansonsten keine Bevorzugung einer bestimmten Personengruppe, es müssten nur, wie oben beschrieben, durch optische Kennzeichnungen und ggf. Barrieren die Fahrgäste in geordnete Bahnen gelenkt werden.

Welche Konflikte unter den Verkehrsteilnehmern sind aktuell zu beobach-ten?
Der Kampf um den zu knappen Verkehrsraum setzt Aggressionen frei. Die bislang an die Verkehrsteilnehmer sich richtenden Schilder und Zeichen sind sehr zurückhaltend. Es muss geprüft werden, ob hier eine andere und stärker auf das Geschehen einwirkende Lösung gefunden werden kann.
Fußgänger und Radfahrer, die von der Fähre kommen, laufen plötzlich vor den Autos auf die andere Seite. Autofahrer fahren nicht selten mit Vollgas von der Fähre.

B - Landseite - Verkehr
1. Wie sehen Sie die aktuelle Situation am Fährplatz zur Zufahrt auf die Fähren?
Schlimm. Der Fährplatz ist nicht sehr verkehrssicher für Fußgänger. Die Ver-kehrssituation mit den Fähren ist absolut unbefriedigend, für Einheimische, Tou-risten und Durchgangsverkehr. Für Fußgänger, Rollatoren, Rollstuhlfahrer und Radfahrer ist der Zustand bedenklich. Es gibt keine Kennzeichnung für diese FährnutzerInnen und dadurch kommt es zu gefährlichen Begegnungen der wild durcheinander stehenden Wartenden und die Fähre Verlassenden. Z.B. müsste dringend der Zugang optisch gekennzeichnet werden, weil bei großem Andrang Fußgänger und Radfahrer die Wege für Fahrgäste, die von der Fähre kommen, versperren, eine teilweise gefährliche Situation, weil auch Kraftfahrzeuge zwi-schen den Fahrgästen fahren.
Für KfZ ist der Zustand befriedigend. Der markierte Stauraum auf dem Fährvor-platz verkürzt den KFZ–Stau und ist damit auch notwendig. Dieser könnte noch optimiert und deutlicher gekennzeichnet werden.
Die Fahrbahn zum Fähranlieger für Niedrigwasser muss neu asphaltiert wer-den, da weiter derart vielen Unebenheiten vorhanden sind, dass die Fußgänger durch Wasserfontänen betroffen sind.

2. Welche Verkehrsteilnehmer sollten im Bereich Fährplatz und Promenade bevorzugt werden?
Nur – wie bisher - Feuerwehr, Krankentransporte, Polizei, ÖPNV, die Bevorzugung bestimmter Personengruppen würde keine Besserung bringen. Dies könnte nur durch eine intelligente Lenkung der verschiedenen Gruppen erreicht werden. Ansonsten keine Bevorzugung einer bestimmten Personengruppe, es müssten nur, wie oben beschrieben, durch optische Kennzeichnungen und ggf. Barrieren die Fahrgäste in geordnete Bahnen gelenkt werden.

3. Sonstiges / Bemerkungen / Anregungen
Eine Neustrukturierung der Betriebsabläufe würden die häufig langen Staus auf beiden Traveseiten vermindern. Auch werden die möglichen Stellplätze auf den Fähren nicht optimal genutzt, weil viele Autofahrer die Größe ihrer Fahrzeuge nicht richtig einschätzen können und dadurch viel zu große Abstände zu vor ih-nen stehende halten. Eine gute Einweisung durch das Fährpersonal wäre hier sehr hilfreich und würde zu schnellerem Abbau von Staus beitragen.
Das Fahrscheinmanagement muss dringend überdacht werden. Für Touristen ist es viel zu kompliziert. Dadurch, aber auch wegen der Störanfälligkeit der Fahrscheinautomaten, kommt es auch an den Fahrscheinautomaten immer wieder zu langen Schlangen, weil sich die Leute erst durch die vielen Angebote durcharbeiten müssen. Es fehlen auch klare Hinweise darauf, welche Fahr-scheine vor Fahrtantritt zu entwerten sind und welche nicht. Einzelfahrten müs-sen nicht entwertet werden, Hin- und Rückfahrkarten dagegen müssen vor Fahrtantritt entwertet werden, sonst werden 60,- € Strafe fällig. Dazu kommt, dass die Automaten häufig defekt sind und auf der Fähre keine Fahrscheine verkauft werden

C - Landseite – Promenade
1. Welche Schwerpunkte wünschen Sie sich für die Promenadengestaltung?
Keine Versiegelung der Flächen bei der Promenadengestaltung; viel Natur, we-nig Beton, Sitzgelegenheiten, WC/Sanitäreinrichtungen und schattige Bereiche also Einrichtungen, die zum Verweilen einladen. Eine gut begehbare Wegfüh-rung, kein Verbot für Radfahrer (Weg ist breit genug), aber ein Hinweis, das auch für Radfahrer ein Geschwindigkeitslimit von 10 km/h einzuhalten ist. Bei-behaltung des vorhandenen und Schaffung von mehr Grün, ein paar Bänke zum Verweilen – barrierefrei (Rollatorgerecht).

2. Für wie wichtig schätzen Sie die Promenade für den Tourismus und für die Einheimischen ein?
Für sehr wichtig. Der Traverundgang mit 2 Fähren ist sehr wichtig als Aushän-geschild von Travemünde und bildet einen touristischen Anziehungspunkt. Die Promenade ist jetzt Teil eines sehr schönen Rundwegs auf Travemünder und auf Priwallseite und damit wichtiger als zuvor für Anwohner und Touristen.Welches Gewicht der Promenadenumlauf aber insgesamt den Einzelnen zukommt, ist sehr unterschiedlich zu bewerten. Zum Bestandteil des Promena-denrundlaufes gehören auch Bereiche, die wegen ihrer Dienstleistungen für die Bevölkerung wichtig sind. Die Dominanz des Tourismus auf der Trave-münder Seite steht die bisher eher gering ausfallende Nutzung durch den Tourismus auf der Priwallseite entgegen, weil der sich – wie oben schon aus-geführt – in den Beachbay-Angeboten und am Strand abspielt. Für Einheimische und hier vor allem für die RosenhofbewohnerInnen ist dieser Teil der Promenade aber ein wichtiger, weil gut zu erreichender Erholungsbereich.

3. Welche Elemente fänden Sie wichtig auf der Promenade (z.B. Spielplatz, Sportmöglichkeiten, Outdoorfitness, Sitzgelegenheiten, WC / Sanitäre Einrichtungen, schattige Bereiche, Anglerstellplätze etc.)?
Nach dem Übersetzen mit der Norderfähre auf den Priwall und am Ende des Promenadenrundlaufes gibt es nur an der Fähre ein schlecht ausgeschildert öffentliches WC. Da der Kohlenhofkai bis zur Kohlenhofspitze intensiv von Anglern genutzt wird, ist leider häufig zu beobachten, dass diese nicht die öffentliche Toilette am Fährplatz nutzen. Hier sehen wir Handlungsbedarf. Das Angeln wird auch kritisch gesehen, weil von den Anglern die Sitzbänke blockiert werden und die Passanten bei Auswerfen der Angeln gefährden können.
Wichtig sind nur soweit es den Kohlenhofkai betrifft, schattige Bereiche, Sitzbänke im Sinne einer parkähnlichen Anlage mit Erholungswert. Der jetzt vor-handene diagonale Waldweg sollte erhalten bleiben. Für die anderen Bereiche muss die o.a. Frage differenzierter auf einzelne Abschnitte gestellt werden. Da Spielplätze, Sportmöglichkeiten und Outdoorfitness schon vorhanden sind, ist eine Notwendigkeit nicht erkennbar. Wenn Sportbereiche erwogen werden, dann nur für ruhige Sportarten wie Boccia/Boule usw. Outdoorfitness in Maßen.

4. Wird die Kohlenhofspitze aktuell von Besuchern genutzt?
Absoluter Aussichtspunkt für viele Spaziergänger! Die vorhandenen Bänke an der Kohlenhofspitze - dort gibt es nur zwei Sitzbänke, werden sehr genutzt, man hat einen herrlichen Blick auf die einlaufenden Fährschiffe und kann ent-spannt auf die Travemünder Seite schauen. Es sollten mehr Sitzbänke aufge-stellt werden.

 Welche Elemente fänden Sie für die Kohlenhofspitze wichtig?
Die Kohlenhofspitze war mit dem Verkaufsstand ein sehr beliebter Treffpunkt für die Priwaller, aber auch die die Touristen. Für viele Priwaller war dies ein Ort der sozialen Kontakte, des Austausches von Neuigkeiten usw. Ob der Vor-schlag innerhalb des zukünftigen Landschaftsschutzgebietes „Küstenwald“ um-setzbar ist, ist zu prüfen. Eis-Klaus wird vermisst, aber nicht von allen. Es gibt daher auch Stimmen, die dagegen sind.

Im Bereich der Kohlenhofspitze die vorhandenen Bänke überdachen (Wetterschutz)

Sonstiges / Bemerkungen / Anregungen
Weitere Bepflanzung mit Blühpflanzen vor dem Wäldchen bis zur Kohlenhof-spitze. Etwas Kunst kann auch nicht schaden!

D - Wasserseite
1. Welche Nutzung außerhalb der Tankstelle ist für Sie wasserseitig vorstellbar?
Liegeplätze für Traditionssegler und Traditionsboote erhöht die Attraktivität der Promenade Ein vorübergehender Liegeplatz für Oldtimersegelschiffe und die Möglichkeit für das kurzzeitige Anlegen von Booten sind daher denkbar und mit dem maritimen Flair des Seebades vereinbar. Eine schöne freie Sicht auf Travemünde für Spaziergänger und Verweilende wäre wünschenswert.

2. Wie stellen Sie sich die zukünftige Wasserkante vor?
Eine schöne freie Sicht auf Travemünde für Spaziergänger und Verweilende wäre wünschenswert. Wie bisher, möglichst unverändert. Ein vorübergehender Liegeplatz für Oldtimersegelschiffe ist denkbar.

3. Sonstiges / Bemerkungen / Anregungen
Wünschenswert ist, dass der Rasen gepflegt wird und das Ganze mit schö-ner berankter Pergola begrünt wird, dass die Multifunktionsfläche parkähn-lich gestaltet wird und ansehbare Papierkörbe aufgestellt werden. Ein öffentlicher Zugang soll jederzeit gewährleistet sein, keine Privatisierung.

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