Protokoll über die Jahreshauptversammlung am 23. März 1990

Zur Tagesordnung:
Der Antrag / Beitragserhöhung wird unter Punkt 7 besprochen.
Der Verein hat 243 Mitglieder, 48 Teilnehmer sind anwesend, davon 6 Gäste = 42 stimmberechtigte Mitglieder anwesend und somit versammlungsfähig. bzw. beschlußfähig.
Zu Punkt 3 und 4 bitte die Reden/Fragen kurzhalten.


Vortrag Dr. Hagelstein: Er ist der 1. Vors. des Gemeinnützigen Vereins, Travemünde
Dieser Verein ist 1848 gegründet worden, hat 500 Mitlieder.
Hauptpunkte des Vereins sind: Soziales, Jugendarbeit, Ökologie, historische Ortsgeschichte von Travemünde.
Die enge Zusammenarbeit Priwallverein / Gemeinnütziger Verein kam durch die Vorbereitung Grenzöffnung (diese war am 03.02.1990). Die Kontakte zur DDR sollen weiter ausgebaut werden. Herr Dr. Hagelstein weist darauf hin, da die Zusammenarbeit mit sämtlichen Vereinen sowie die Anbindung an andere Vereine; mehr Macht ergibt.

ZU TOP 2:
Frau Maren Hahne / Schriftführerin, verliest das Protokoll der Jahreshauptversammlung 1989.


Zu TOP 3:
Bericht des 1. Vors. H. Eisenach über das abgelaufene Geschäftsjahr.
Es wurden 8 Vorstandssitzungen durchgeführt, 1 Herbstversammlung sowie
die traditionelle Weihnachtsfeier.
Zur ärztlichen Notversorgung: in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr, ist noch nicht 100 %ig zufriedenstellend; denn der Notarzt muß immer noch aus Lübeck kommen (Beispiel: 1 Fall in der Schl.-Holst. Seemannsschule, der Arzt aus dem Krankenhaus war anwesend, aber es mußte auf den Notarzt aus Lübeck gewartet werden, ca. 1/2 Std.).


Aussiedlerwohnheim (ehem. Schlichting Hohnheim): ca. 26 Familien untergebracht.
Ein Kindergarten ist auch auf dem Priwall eröffnet worden (im Gebäude der Handwerkskammer / BBT, Travemflnde/Priwall). Man fragt sich, ist es ein Kindergarten der Aussiedler oder der Kinder der Priwallbewohner. Dr. Brock garantiert, daß dieser Kindergarten bestehen bleibt.


Zum Thema J V A (Jugendvollzugsanstalt): Standort sollte auf dem Priwall sein (Haus Segelmacherei Moritz). Dieser Standort wurde sogar von dem Bürgermeisterl Lübeck, Herr Bouteiller, befürwortet. Nach mehrfachen Protesten kam am 21.11.89 ein Schreiben v. Justizministerium Kiel / Mitteilung: keine JVA-Einrichtung auf dem Priwall. Diese Absage kann in Zusammenhang gebracht werden mit den zwei Einwohnerversammlungen, die 1989 stattfanden (1 x von der CDU: Hauptthema war die
Einrichtung der JVA und 1 x von der SPD: Hauptthema: PKW-Fahrverbot auf dem Priwall
Es gibt §, die beinhalten, daß alle Bewohner ein Mitbestimmungsrecht besitzen,
§ 9 der Gemeindeordnung.
1989 sollte ein Skinhead-Treffen auf dem Priwall stattfinden: der Verein hat Einspruch erhoben, dieses Treffen fand nicht statt.


Zum Vespa-Rollerfahrer-Treffen: fand 1989 statt die Kritik war 100% negativ.
Priwallbewohner sind von den Teilnehmern massiv bedroht worden. An der Wiek wurde wild gezeltet, Lagerfeuer gemacht, wild geparkt, und unter Alkohoieinfluß mit den Rollern über den Priwall gerast.
Schreiben vom Verein v. 22.05.89 an den Bürgermeister blieb ohne Antwort, wurde weitergeleitet an die Kurverwaltung Travemünde; das Antwortschreiben der Kurverwaltung enthielt Zusage zu diesem Treffen. Die Ordnungsbehörde sowie das 7. Polizeirevier sind nicht eingeschritten.


Zum Thema Dachdeckerhandwerk auf dem Priwall:
Das Dachdeckerhandwerk / Handwerkskammer Lübeck bat um einen Termin / Gesprächs-
runde.
Schreiben v. Verein ging am 02.10.89 raus. Keine Antwort / kein Gespräch.
Thema: das rüpelhafte Benehmen der Dachdecker-Azubis auf dem Priwall.


Zu dieser Problematik ging ebenfalls ein Schreiben des Vereins der Wochenendhausbesitzer an den Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks.


Zum Thema Verkehrsregelung auf dem Priwall sowie Schließung des 7. Polizeireviers (nachts) kann gesagt werden: bis jetzt ist noch keine andere Verkehrsregelung aktuell.
durch Einflußnahme von Travemünde und Priwall findet keine Schließung statt.
Frage: ist das 7. Polizeirevier mit 38 Stellen 0ber- oder unterbesetzt?


Zur Grenzöffnung am 03.02.90: dieser Tag war ein Riesenfest.
Schreiben v. Verein an die "L N" v. 06.02.90 ist leider nicht veröffentlicht worden


Kartentelefon auf dem Priwall: dies war ein Flop! Ohne Hinweis an die Bevölkerung wurde
diese Änderung durchgeführt worden. Nach Einspruch gibt es auch wieder normalen Münzfernsprecher.


Zu TOP 4:
Bericht des Kassenwartes 0. Braasch.
Kassenbericht v. 01.01.89 - 31.12.89 (13. Kassenbericht)


Zu TOP 5:
Bericht der Kassenprüfer Herr Paul Martel und Frau Karin Meyer lobten die gute Buchführung und bestätigten dem Kassenwart seine hervorragende Arbeit.
Ein Beleg wurde beanstandet: Beleg v. 28.12.89 über 2x DM 35,40 ( Frau Kuhrig und Herr Diekmann waren Ansprechpartner wg. kostenlose Lieferung eines Weihnachtsbaumes für unsere Weihnachtsfeier). Nach dieser kurzen Erklärung des 1. Vors. hatten die Kassenprüfer keine weiteren Beanstandungen, sie beantragten Entlastung
Vorstandes. Entlastung des Vorstandes mit 1 Enthaltung wird erteilt.


Zu TOP 6: Neuwahlen
a) Wahl des 2. Vorsitzenden
Dank an den 2. Vorsitzenden für die gute Vereinsarbeit. Lt. §8 der Satzung muß der ehem. 2. Vors. sein Amt weiterführen; denn es sind keine Vorschläge eingegangen.
b) Wahl zweier Kassenprüfer: Wiederwahl ist zulässig.
Vorschläge: Frau Karin Meyer und Herr Paul Martel. Nehmen die Wahl an. (Wiederwahl)
c) Wahl des Fest- und Veranstaltungsausschusses: Niederwahl ist zulässig.
Vorschlage: Frau Barbel Beyer (abgelehnt), Frau Barbe! Eisenach (angenommen),
Herr Norbert Nitt (angenommen), Frau Ursula Hopta (angenommen), Frau Dagmar Dietz (angenommen), Frau Erb (angenonmen/bedingt, weil nur der Ehemann Mitglied ist), Frau Hanna Martel (obwohl nicht anwesend. Zusage an die Schriftführerin M. Hahne).
Die o. g. Mitglieder wurden einstimmig gewählt und nehmen die Wahl an.


Zu TOP 7:
Beitragserhöhung ab 1991 DM 1,-- /pro Monat, d. h. ab 1991 statt 12,-- pro Jahr,
DM 24,-- pro Jahr (DM 2,-- /pro Monat).
Begründung:      wg. Ausstattung versch. Festlichkeiten

                           - andere Kosten, die in Zukunft entstehen können (2. B. evtl. Fahrkosten                                                Prozeßkosten) -
                             evtl. Tombola
                             Gemeinschaftsfahrt / Bus
Abstimmung: für Erhöhung 21 Ja-Stimmen und 17 Nein-Stimmen
Ergebnis: ab 1991 DM 2,-- pro Monat.
Anfrage an den 1. Vorsitzenden: evtl. Zuschüsse für Kindergarten oder Schulen?
Antwort: keine Zuschüsse.


Zu TOP Verschiedenes
27. Stiftungsfest war ein groBer Erfolg. Dank des 1. Vors. an den Festausschuß, an die vielen freiw. Helfer und an die weiteren Vorstandsmitglieder.
Ehrenvorsitzender Herr Dr. A. Rehaag:

Anfrage wg. Papiercontainer auf dem Priwall. Auskunft M. Lempe diese Container werden von privaten Firmen aufgestellt, Kosten pro Monat / DM 80,--
LVG-Bus auf dem Priwall: Fahre - Grenze Preis: DM 1,50, ausgelastet? Zu wenig Haltestellen?
Auskunft: der Bus ist immer gut besetzt, Haltestelle am Krankenhaus; Bustarif in Lübeck ist höher. Später soll der LVG-Bus bis Pötenitz und Dassow fahren! Für DM 1,50 ?


Ende der Sitzung: 21.25 Uhr
H. Eisenach             H. Kistenmacher              M. Hahne
1. Vorsitzender       2. Vorsitzender                  Schriftführerin