Familie baut neues Miniatur-Dorf auf dem Priwall

Häuser aus Schreddergut und Backsteinen

Gleich nach dem ersten Schock stand für die Familie fest: „Wir lassen und nicht entmutigen und bauen ein neues Dorf.“ Ihre Idee: Eine Goldgräbersiedlung sollte es werden, gebaut ausschließlich aus Naturmaterialien, die überall an der Pötenitzer Wiek zu finden sind.

Die Miniatur-Siedlung am Ufer der Pötenitzer Wiek ist aus Naturmaterialien gebaut, die die Familie gefunden hat.
Die Miniatur-Siedlung am Ufer der Pötenitzer Wiek ist aus Naturmaterialien gebaut, die die Familie gefunden hat. Quelle: Thomas Krohn

Dabei ging das Trio wie zuvor besonders vorsichtig zu Werke. „Wir beschädigen nichts, weder die Uferkante noch andere Stellen, denn der Erhalt der Natur ist uns wichtig.“ Die Holzwege und Häuser errichteten sie aus Schreddergut, kleinen Hölzern und Backsteinen, Sand und Erde brachten sie teilweise mit, und die Stollen in der Böschung bauten sie aus alten Tonröhren, die sie am Ufer fanden.

Eispackung von Priwallbewohnern als Trost

Während die Familie fleißig werkelte, blieben immer wieder Spaziergänger begeistert stehen und sparten nicht mit Lob für die originelle Idee. Auch Oma Lore Piep (83) hatte sich auf den Weg gemacht und schaute ihren Enkeln voller Stolz zu. „Ich wollte jetzt einmal persönlich sehen, wie toll die das machen.“

Die Baumeister hoffen, dass ihr Kunstwerk dieses Mal etwas länger hält und nicht gleich wieder von Vandalen dem Erdboden gleichgemacht wird. Mut machen möchte ihnen ein Ehepaar vom Priwall, das in einem Brief am Wochenendhaus von Oma Lore die Nachricht hinterließ: „Es tut uns sehr leid, dass euer so liebevoll gestaltetes Kunstwerk von bösen Menschen zerstört wurde. Für euch liegt eine Enttäuschung-Trost-Eispackung bereit, meldet euch einmal, wenn ihr wieder auf dem Priwall seid.“

Von Thomas Krohn