100 Jahre Segler-Verein Herrenwyk: Darum lieben Segler auf dem Priwall ihren Sport so sehr

Die LN haben mit Skippern gesprochen, die es wissen müssen. Sie gehören zum Segler-Verein Herrenwyk (SVH), eine Gemeinschaft, die am 30. April 1921 im Fährhaus Schlutup gegründet wurde. Das 100-jährige Bestehen können sie wegen Corona nicht gemeinsam feiern, aber ihre Boote liegen längst startklar im Passathafen und wurden extra zum Jubiläumstag über die Toppen geflaggt. Zehn Vereinsmitglieder erzählen, was sie an ihrem Sport lieben. '

     „Segeln ist extrem ursprünglich, man kann sich dabei völlig verausgaben, drei Stunden auf dem Was-ser ersetzen einen Besuch im Fitnessstudio ", sagte Oliver Hennings (52), der mit seiner Fünf-Meter-Jolle meistens auf der Pötenitzer Wiek unterwegs ist. Dieter Puls (62) besitzt eine knapp elf Meter lange Segeljacht und schwärmt von dem Moment, wenn er auf dem Wasser ist, den Motor ausschaltet und die Segel hochzieht. „Dann merkt man, dass der Wind in die Segel greift und das Boot geräuschlos zu fahren beginnt. " Für Tine Voigt (65), seit 1965 Mitglied im Verein, ist das Naturerlebnis beim Segeln wichtig: „Das habe ich schon als Kind genossen. "Günther Runge ist mit seinen 89 Jahren zwar nicht das älteste, aber das dienstälteste Mitglied im SVH: Seit 1949 ist er dabei. Ein eigenes Boot hat er nie gehabt, er ist immer mitgesegelt. Großen Spaß gemacht hat ihm die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen im und außerhalb des Vereins: „In 20 Jahren habe ich 8500 jungen Menschen das Segeln beigebracht. “

     Susanne Juhl (52) findet es gut, dass beim Segelsport Frauen und Männer gleichberechtigt sind.“ Es kommt immer auf die Kompetenz an, das Geschlecht spiele keine Rolle." Ihr Ehemann Frank Jule (52) nennt die Kameradschaft unter den SVH-Skippern als Grund dafür, dass er sich dem Segeln verschrieben hat: „Alle haben gemeinsame Interessen, es Teamgeist und Hilfsbereitschaft. Die Gemeinschaft ist auch für SVH-Vorsitzenden Michael Voigt (66) wichtig: „Segeln ist Teamleistung, egal ob bei einer Regatta oder einem Urlaubstörn zuzweit."

    Für Peter Mull (82) spielt die Freiheit auf dem Wasser eine große Rolle: „Man ist sein eigener Herr und kann seinen Gedanken freien Lauf lassen. " Vereinsvize Winkler (69), seit 1983 Vereins-mitglied, schlägt in die gleiche Kerbe: „Man kann wunderbar abschalten. Und jeder Törn ist anders, weil Wind und Wellen sind immer neu sind.“ Das der Segelsport nicht nur auf dem Wasser, sondern auch an Land Spaß machen kann, erklärt Horst Meyer (81) so: „Wenn im Winter die Arbeiten am Boot anstehen, freue ich mich darauf, das Schiff für die nächste Saison flott zu machen