Vom Priwall in den Spreewald: Travemünder Ferienhaus geht auf Reisen

Vor der Fläche, auf der einmal ein schmucker Ferienbungalow stand, türmen sich große Stapel mit weißen Brettern und Balken. Karsten Hofmann (62) und sein Sohn Jonas (27) sind gerade dabei, mit Hammer und Kuhfuß weitere Teile aus einer noch stehenden Holzwand zu lösen.

Das Holzhaus wurde Teil für Teil demontiert und die Elemente sorgfältig nummeriert und aufgeschichtet.

Das Holzhaus wurde Teil für Teil demontiert und die Elemente sorgfältig nummeriert und aufgeschichtet. Quelle: Thomas Krohn

Priwall-Haus bei Kleinanzeigen gefunden

Karsten Hofmann hat das Haus vor einiger Zeit gekauft und will es in der Lausitz am Rande des Spreewalds wieder aufbauen. Seine Ehefrau Susan ist selbstständige Hebamme und betreibt dort eine Praxis. „Wir brauchen dafür neue Räumlichkeiten und sind in einem Kleinanzeigenportal im Internet auf das Haus auf dem Priwall gestoßen“, erzählt er.

48.000 Euro wollten die Eigentümer für das 40 Jahre alte und 140 Quadratmeter große Gebäude ursprünglich haben. „Wegen einiger Mängel in der Bausubstanz haben wir den Preis etwas herunterhandeln können“, sagt Hofmann. Seit zwei Wochen ist die Familie nun dabei, den in Kastenbauweise errichteten Bungalow Stück für Stück auseinanderzunehmen. „Das geht fast so einfach wie bei einem Legohaus“, sagt der 62-Jährige und schmunzelt. Noch vor Ostern sollen die sorgfältig sortierten und nummerierten Holzpakete mit einem 40-Tonnen-Tieflader nach Brandenburg gebracht werden.

40 Jahre stand der Holzbungalow am Pötenitzer Weg. Er wurde meist als Feriendomizil genutzt.

40 Jahre stand der Holzbungalow am Pötenitzer Weg. Er wurde meist als Feriendomizil genutzt. Quelle: Thomas Krohn

Auch Geburten im Haus vom Priwall möglich

Der Wiederaufbau auf dem riesigen Grundstück nahe dem Spreewald ist für Juni geplant. Etwa 15 Prozent des Materials müsse ausgetauscht werden, schätzt Hofmann. In dem Haus wird Susan Hofmann (52) unter anderem Schwangerenberatungen und nachgeburtliche Versorgungen vornehmen. Ausgeschlossen sei nicht, sagt Karsten Hofmann, dass in der ehemaligen Villa vom Priwall auch Kinder zur Welt kommen.

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Ursprünglich wollte ein Hamburger Immobilienunternehmen auf dem Grundstück am Pötenitzer Weg ein Apartmenthaus mit acht Luxuswohnungen, darunter eine 200 Quadratmeter große Penthousewohnung, errichten. Dieser Plan wurde geändert. Jetzt wird das etwa 1000 Quadratmeter große Areal für 1,6 Millionen Euro zum Kauf angeboten.

LN