Land unter auf dem Priwall: Starkregen zog über Travemünde

     Der Niederschlag war kurz, dafür umso heftiger: Kindern reichte das Wasser beim Parkplatz am Leuchtenfeld bis zu den Knien, Fortbewegung ohne Gummistiefel war kurzzeitig undenkbar. Auch auf dem Priwall standen die Straßen unter Wasser. Anwohner der Halbinsel hätten „ solche Wassermengen hier noch nie gesehen". Laut Feuerwehrsprecher Marco Lihring gab es 44 Einsätze. Der starke Wind machte den Einsatzkräften weniger zu schaffen, als der Regen: Nur einen abgeknickten Ast auf dem Priwall mussten sie entfernen. Um überflutete Keller musste sich die Feuerwehr dagegen noch am Nachmittag kümmern. Sogar für das Regenrückhaltebecken am Quellenweg wurde es zu viel – Feuerwehrkräfte mussten Wasser abpumpen.

lm Vorhinein gab es eine Meldung des DWD, dass Unwetter erwartet wurden. '

Marco Lihring, Feuerwehrsprecher

     Auch den überfluteten Keller eines Hotels befreiten Einsatzkräfte von, den Wassermengen. Das Strandbistro Jutta's Eck am Seeweg auf dem Priwall stand ebenso unter Wasser. Küche und Gastraum wurden leergepumpt. Daraufhin gab es gestern weder Speisen noch Bier in dem Lokal .

     „Im Vorhinein gab es eine Meldung des Deutschen Wetterdienstes (DWD), dass Unwetter erwartet wurden“, so Marco Lihring. „Deswegen waren wir vorbereitet. " Die Freiwillige Feuerwehr konnte alle Einsätze bewältigen – und musste sogar auf der eigenen Wache Hand anlegen; Freiwillige Feuerwehr Priwall ihre mußte ihre Fahrzeughalle aufräumen, nachdem aus den Abflüssen Wasser eindrang.

     Auch die Lübecker Polizei war im Einsatz und sperrte fünf Straßen, da diese unter Wasser standen. Die Mecklenburger Landstraße gehörte nicht- dazu. Dabei stand das Wasser dort auf Höhe des DLRG-Campingplatzes laut Augenzeugenberichten kniehoch. Autofahrer ließen es sich trotzdem nicht entgehen, durch das Wasser zu flitzen. Zum Ärgernis einiger Fußgänger: Die wurden nämlich ordentlich nass gespritzt.

     DWD-Meteorologe Markus Eifried erklärte, wie es zu Starkregen kommen konnte: „Südlich von Lübeck hat sich ein Gewitter gebildet, das kaum weitergezogen ist. " Seine Regenmassen entleerten sich deshalb über Travemünde. „Bevor das Gewitter richtig abgezogen ist, folgte ein zweites “, so Eifried. Dieses Phänomen komme sehr selten vor und habe zu den Niederschlägen geführt.

Nachfolgende Bilder von Thomas Krohn

Abenteuer fast unter Wasser:Der Drahtesel und die Radler auf dem Priwall werden nass,das verschnürte Gepäck bleit trocken